Kirsten Pfaue wird Hamburgs neue Rad­verkehrs­­koordinatorin

Der Senat hat heute die Einsetzung einer Radverkehrskoordinatorin beschlossen: Kirsten Pfaue (41), seit Dezember 2012 Leiterin des Rechtsamtes im Bezirk Wandsbek, soll die Entwicklung Hamburgs zur Fahrradstadt voranbringen und behörden­übergreifend die Aktivitäten des Senats koordinieren. Mit den Bezirksämtern und relevanten Fachbehörden wird die Koordinatorin ein „Bündnis für den Radverkehr“ vorbereiten.

 

Kirsten Pfaue tritt ihre neue Tätigkeit in der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation an – voraussichtlich am 1. Oktober 2015. Von 2010 bis 2014 war sie Hamburger Landesvor­sitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC).

Senator Frank Horch: „Wir freuen uns außerordentlich darüber, dass wir Frau Pfaue für diese Aufgabe gewinnen konnten. Sie ist seit langem eine begeisterte und ehrenamtlich engagierte Radfahrerin und weiß daher genau, welche Potenziale das Radfahren für unsere Stadt hat. Kirsten Pfaue bringt auch die notwendigen Erfahrungen dafür mit, um dem Radverkehr zusammen mit der gesamten Hamburger Verwaltung einen deutlichen Schub zu geben.“

Bevor sie ins Bezirksamt Wandsbek kam, hat Kirsten Pfaue in ihrer Verwaltungslaufbahn bereits in der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, im Bezirksamt Eimsbüttel sowie in der Bürgerschaftskanzlei gearbeitet. „Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe. Für mich wird ein Traum wahr, da ich meine Leidenschaft für das Radfahren mit meiner beruflichen Expertise in der Hamburger Verwaltung verbinden kann. Gemeinsam werden wir daran arbeiten, dass das Radfahren in der Stadt attraktiver, komfortabler und selbstverständlicher wird“, sagt Kirsten Pfaue zu ihrer Ernennung.

Der Senat möchte das Radfahren in Hamburg attraktiver machen, unter anderem mit der Fertigstellung des Veloroutennetzes bis zum Jahr 2020, dem Bau oder Sanierung von jährlich 50 Kilometern Radwegen oder -fahrstreifen, der Planung von Radschnellwegen und der Ausweitung des StadtRad-Netzes. Das Bündnis für den Radverkehr soll zwischen Bezirksämtern und den verantwortlichen Fachbehörden Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, Behörde für Umwelt und Energie, Behörde für Inneres und Sport und Finanzbehörde geschlossen werden. Für das Jahr 2016 ist eine Überarbeitung der Radverkehrsstrategie vorgesehen. Dabei sollen die Mobilitäts­verbände eingebunden werden. Die heute beschlossene Senatsdrucksache sieht vor, dass die künftige Radverkehrskoordinatorin umfangreiche Informations- und Beteiligungsrechte innehat und wenn nötig unter Abkürzung von Dienstwegen Entscheidungen auf hoher Ebene herbeiführen kann.

Derzeit sind in der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation zwei Mitarbeiter für den Bereich Radverkehr tätig. Die Radverkehrskoordinatorin wird zusätzlich von zwei weiteren Mitarbeitern unterstützt werden und sehr eng mit dem Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer zusammenarbeiten.
Pressemitteilung Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation

Mit Herzblut für das Thema Radverkehr

Die rot-grüne Koalition hat ein großes Ziel: Hamburg soll Fahrradstadt werden. Damit das funktioniert, gibt es nun eine Radverkehrskoordinatorin. Kirsten Pfaue, ehemalige Landesvorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC), übernimmt die behördenübergreifende Koordination der Hamburger Radverkehrsoffensive. Ein wesentlicher Baustein aus dem rot-grünen Koalitionsvertrag ist damit angeschoben.

anjes_tjarksDazu Anjes Tjarks, Vorsitzender der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Wir gratulieren Kirsten Pfaue ganz herzlich zur ihrer neuen Aufgabe. Sie ist die ideale Besetzung für diese herausragende Aufgabe und wird dem Radverkehr in Hamburg einen kräftigen Schub geben. Kirsten Pfaue kennt die Hamburger Verwaltung und hat sich als Vorsitzende des Hamburger ADFC mit Herzblut für das Thema Radverkehr eingesetzt. Ihre Kernaufgabe wird darin bestehen, alle zuständigen Stellen in der Stadt zusammenzubringen – von der Verkehrsbehörde über die Bezirke, den Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer bis zur Unteren Straßenverkehrsbehörde. Damit kommen wir der Fahrradstadt Hamburg ein großes Stück näher.“

Dazu Martin Bill, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Wir wollen bis zum Ende der Legislatur alle 14 Velorouten mit rund 280 km Gesamtlänge fertigstellen sowie jährlich 50 Kilometer Radstrecke bauen oder sanieren. Das sind ehrgeizige Ziele. Deshalb ist es notwendig, Verantwortlichkeiten zu bündeln und Mechanismen für eventuelle Konfliktlösungen zu etablieren. Dass die Radverkehrskoordinatorin ein Vortragsrecht beim Ersten Bürgermeister hat, zeigt auch, welch hohen Stellenwert die Radverkehrspolitik künftig haben wird. Mit der Schaffung von zusätzlichen Stellen sorgen wir dafür, dass die notwendigen personellen Ressourcen vorhanden sind, um unsere rot-grüne Radverkehrsstrategie umzusetzen. Es gibt viele zusätzliche Aufgaben: Eine der wichtigsten wird die Schließung eines Bündnisses für den Radverkehr mit den Bezirken sein. Und auch eine Werbekampagne für mehr Radverkehr steht zeitnah auf der Agenda.“

Hintergrund:

Hamburg soll Fahrradstadt werden. Diese Zielsetzung haben SPD und Grüne im Koalitionsvertrag formuliert. Bis in die 20er Jahre soll der Radverkehrsanteil auf 25 Prozent in Hamburg steigen. Dazu sind viele bauliche Maßnahmen notwendig. So soll das 14 Strecken umfassende Veloroutennetz mit einer Gesamtlänge von rund 280 Kilometern bis zum Ende der Legislatur komplett fertiggestellt sein. Gegenwärtig sind nur rund 80 Kilometer fertiggestellt. Jährlich sollen 50 Kilometer Radverkehrsanlagen gebaut oder saniert werden. An der Umsetzung dieser Maßnahmen sind viele verschiedenen Stellen beteiligt: Die Verkehrsbehörde, der Landesbetrieb, Straßen, Brücken und Gewässer, die Innenbehörde, die Bezirke, u.a. Um eine zügige Umsetzung der Maßnahmen zu gewährleisten ist eine Bündelung von Verantwortlichkeit notwendig sowie die Schaffung von Konfliktlösungsmechanismen. Um die Radverkehrsstrategie des rot-grünen Senats umzusetzen werden mit der Drucksache „Einrichtung einer Radverkehrskoordinatorin/eines Radverkehrskoordinators“ drei neue Stellen geschaffen. Als Radverkehrskoordinatorin wurde Kirsten Pfaue vom Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation benannt. Kirsten Pfaue ist derzeit Leiterin des Rechtsamts im Bezirk Wandsbek. Sie engagiert sich seit Jahren ehrenamtlich für den Radverkehr. Von 2008 bis 2014 gehörte sie dem Vorstand des ADFC Hamburg an, von 2010 bis 2014 war sie dessen Vorsitzende.
Pressemitteilung GRÜNE Bürgerschaftsfraktion Hamburg

Kommt jetzt endlich Schwung in die »Fahrradstadt«-Kampagne des Senats?adfc logo

Mit der Ernennung Pfaues, von 2010 bis 2014 Landesvorsitzende des ADFC Hamburg, erfüllt der rot-grüne Senat sein Versprechen aus dem Koalitionsvertrag, in der Verkehrsbehörde nach dem Vorbild des Wohnungsbaukoordinators eine Fahrradkoordinatorin einzusetzen, die den Radverkehr in Hamburg weiter voranbringen soll.

»Als langjährige ADFC-Aktive und ehemalige Landesvorsitzende des ADFC Hamburg kennt sich Kirsten Pfaue nicht nur in den Fahrradverkehrsthemen aus, sie ist auch hamburgweit und überregional bestens vernetzt«, freut sich Kirsten Annuschat, seit 2014 neue Landesvorsitzende des Radfahrclubs. Zudem verfüge Pfaue über langjährige Erfahrung in der Hamburger Verwaltung.

Das sind beste Voraussetzungen, um Hamburg auf dem noch langen Weg zur Fahrradstadt zu begleiten. „Es bleibt zu hoffen, dass Kirsten Pfaue in ihrer neuen Aufgabe genügend Personal, Freiraum und Entscheidungskompetenzen bekommt, um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen“, so Annuschat.

Hamburg müsse noch viele Schritte gehen, bis die Bedingungen für das Radfahren wirklich attraktiv sind und mehr Menschen vom Auto aufs Fahrrad umsteigen – von der Fertigstellung der Velorouten, über mehr Tempo 30, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, bis hin zur großen, stadtweiten Öffentlichkeitskampagne. »Das Rad ist der beste Weg aus dem Stau!«, weiß Annuschat.

»Wir wünschen der neuen Fahrradkoordinatorin genügend Durchhaltevermögen und Durchsetzungskraft bei ihrer neuen Aufgabe«, so Annuschat. Das Ringen und Austarieren der unterschiedlichen Interessen dürfe sicher nicht immer leicht werden, wenn es in den nächsten Monaten und Jahren um eine gerechte Neuaufteilung des Straßenraums in Hamburg gehen wird.

Aktuelles Beispiel: Senator Horch will sich jetzt beim Umbau der Straße Rugenfeld in Osdorf den ideologischen Verkehrspolitikern aus dem Bezirken sowie der Handelskammer & Co. beugen und die dort ursprünglich geplanten Radfahrstreifen auf der Fahrbahn doch nicht bauen lassen. »Wir erwarten, dass sich Kirsten Pfaue für sichere und attraktive Radverkehrsführungen stark macht. Auf die Unterstützung und die Expertise des ADFC kann sie sich jedenfalls verlassen, wenn sie Hamburg fahrradfreundlich machen will«, verspricht Annuschat.
Pressemitteilung Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club, Landesverband Hamburg e. V.

Hamburgs Radverkehrskoordinatorin – Pochnicht: “Kirsten Pfaue ist eine sehr gute Wahl”

Pochnicht_LarsHeute hat der Hamburger Senat beschlossen, Kirsten Pfaue als neue Radverkehrskoordinatorin zu benennen. Dazu Lars Pochnicht, Radverkehrsexperte der SPD-Fraktion: “Kirsten Pfaue wird dem Radverkehr in unserer Stadt zusätzlichen Schwung geben. Zentrale Aufgabe der neuen Radverkehrskoordinatorin ist es, die vielen Maßnahmen zwischen Fachbehörden, Bezirken und den Bürgerinnen und Bürgern abzustimmen und zügig voranzubringen. Wir wollen das Veloroutennetz fertigstellen, jährlich 50 Kilometer Radfahrstrecken ausbauen oder sanieren sowie das Bike & Ride-Konzept weiter umsetzen. Frau Pfaue bringt als ehemalige Vorsitzende des ADFC sowie aufgrund ihrer umfangreichen Kenntnisse in der Hamburger Verwaltung beste Voraussetzungen für dieses rot-grüne Projekt mit.”
Pressemitteilung SPD-Bürgerschaftsfraktion

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