„Kleiner Fuchs“ sorgt für gutes Betriebsklima bei Unternehmen

Das Projekt „UnternehmensNatur“ von NABU Hamburg, Handelskammer Hamburg und der Behörde für Umwelt und Energie (BUE) bietet seit 2014 Unternehmen kostenlose Beratung für mehr Natur auf dem Betriebsgelände an. Die drei Kooperationspartner setzen nun die Initiative fort und unterstützen weiterhin Hamburger Unternehmen bei der Schaffung neuer Naturräume.

 

Dohlen brüten in luftiger Höhe, Fledermäuse jagen über kleinen Teichen nach Insekten und Schmetterlinge wie der Kleine Fuchs flattern zwischen blühenden Sträuchern umher. Was nach der Beschreibung einer öffentlichen Parkanlage klingt, ist auf einigen Betriebsflächen von Hamburger Unternehmen Alltag. Bei ihnen ist die Natur zu Gast, und das mit Absicht. Namhafte Konzerne wie die Daimler AG, Hamburg Wasser, Otto Group, Xing oder Astra Zeneca haben auf ihrem Gelände neue Lebensräume geschaffen. Dafür wurden Nistkästen aufgehängt, naturnahe Tümpel angelegt oder heimische Wildblumen und -sträucher angepflanzt – schon kleine Maßnahmen zeigen Wirkung. Und genau das ist die Idee des Kooperationsprojekts „UnternehmensNatur“ von NABU Hamburg, Handelskammer Hamburg und der Behörde für Umwelt und Energie (BUE), das nun nach einer ersten, positiven Bilanz fortgeführt wird. Dabei bieten NABU-Experten kostenlose Beratungen an. Vorgeschlagen werden naturschutzfachlich sinnvolle Maßnahmen,!
die dann durch die Unternehmen umgesetzt werden können. So wird ein konkreter Beitrag zur Artenvielfalt der Hamburger StadtNatur geleistet, denn die Flächen von Unternehmen bieten viele Möglichkeiten, um die Bedingungen für Tiere und Pflanzen in der Stadt zu verbessern. Gleichzeitig können diese sich als nachhaltige und naturbewusste Betriebe positionieren und ihren Mitarbeitern ein angenehmes und umweltbewusstes Arbeitsumfeld schaffen – eine Win-Win-Situation also für die Natur und das Unternehmen.

Und noch eines ist den Projektpartnern wichtig: Die Belange der Unternehmen werden bei den Planungen der Maßnahmen nicht aus dem Blick verloren. Das gilt insbesondere bei Betriebsflächen, die nur vorübergehend der Natur überlassen werden können. „Sobald einzelne Unternehmensareale nicht für betriebliche Zwecke benötigt werden, können diese einen wertvollen Beitrag für den Erhalt von Tieren und Pflanzen in der Stadt leisten“, sagt Tobias Bergmann, Präses der Handelskammer Hamburg. „Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern unterstützen wir unsere Mitgliedsunternehmen bei der naturnahen Gestaltung dieser Flächen – dauerhaft oder solange bis die betrieblichen Erfordernisse anderes verlangen. Unsere Mitgliedsunternehmen können damit zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen und sich als nachhaltige und naturbewusste Betriebe positionieren.“

Erste Erfolge sind sichtbar. „Wir haben über dreißig Firmen seit Beginn des Projekts 2014 beraten. Rund zwanzig davon haben auf ihren Unternehmensgeländen schon Maßnahmen umgesetzt. Das zeigt, dass Unternehmen sowohl die Möglichkeiten haben, als auch dazu bereit sind, etwas zur naturnahen Entwicklung der Hamburger StadtNatur beizutragen“, zeigt sich Alexander Porschke von dem Projekt überzeugt. „Die dafür erforderliche fachliche Unterstützung bringt der NABU gerne in das Projekt ein.“

Die Behörde für Umwelt und Energie (BUE) unterstützt die Kooperation zwischen Handelskammer und NABU Hamburg und versteht sie als zusätzlichen Maßnahmenbaustein für mehr Artenvielfalt in der Stadt: „Es geht darum, dass Unternehmen vorübergehend ungenutzte Flächen renaturieren und der Natur dort Raum lassen“, erklärt Jens Kerstan, Senator für Umwelt und Energie der Freien und Hansestadt Hamburg. „Dafür gibt es in Hamburg einiges Potenzial. Mit diesem Projekt kann die Wirtschaft einen wichtigen und konkreten Beitrag leisten für den Artenschutz in Hamburg.“

Hintergrund zum Projekt UnternehmensNatur
Artenschwund und der Verlust der biologischen Vielfalt sind auch in Hamburg ernste Probleme. In der Stadt ist insbesondere die Vernetzung der vorhandenen Lebensräume von Bedeutung. Durch die Schaffung von zusätzlichen naturnahen Flächen entstehen ökologische Trittsteine. Diese vernetzen vorhandene Grünanlagen und Naturschutzgebiete und bieten damit vielen Arten bessere Lebensbedingungen. Betriebs- und Industriegelände sind in Hamburg aufgrund ihrer überdurchschnittlichen Flächengrößen dafür besonders geeignet. Durch das freiwillige Engagement von Unternehmen lassen sich hier ökologisch wertvolle Lebensräume schaffen. Davon profitieren Natur und Mensch. Mitarbeiter/innen können während der Pausen Natur vor dem Werkstor erleben oder sich im Rahmen von Aktionstagen selbst an der naturnahen Umgestaltung beteiligen.

Weitere Informationen gibt es unter www.NABU-Hamburg.de/unternehmensnatur

Pressemitteilung NABU HH

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