Kleiner Wal braucht schnelle Hilfe

Zum Tag des Ostseeschweinswals fordert der NABU mehr Ostseeschutz
Zum internationalen Tag des Ostseeschweinswals am 18. Mai macht der NABU auf die bedrohliche Lage der einzigen heimischen Walart Deutschlands aufmerksam. Die vom Aussterben bedrohte Population in der zentralen Ostsee ist vom Aussterben bedroht – nur noch wenige Hundert Tiere leben dort.

„Der Schweinswal ist ein stiller Botschafter der Ostsee – und ein Warnsignal für den Zustand dieses einzigartigen Lebensraums,“ sagt NABU-Meeresschutzexperte Dr. Kim Detloff. „Die industrielle Nutzung des Meeresraums, Fischerei, Unterwasserlärm und Schadstoffe setzen dem kleinen Wal massiv zu. Ohne entschlossene Schutzmaßnahmen droht er aus der zentralen Ostsee zu verschwinden. Der neue Bundesumweltminister Carsten Schneider versprach auf der Berliner Meereskonferenz den Schutz der Meere zum Schwerpunkt seiner Arbeit zu machen. Der Koalitionsvertrag macht den Ostseeschutz zur Priorität. Jetzt sollte Wort gehalten werden.“

Damit der kleine Wal überleben kann, fordert der NABU die schnelle Ausweisung nutzungsfreier Flächen in den deutschen Meeresschutzgebieten, wo der Schweinswal vor Stell- und Schleppnetzen oder lärmenden Motorbooten wirksam geschützt ist. Gemeinsam mit dem neuen Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer sollte sich Schneider dafür einsetzen, dass unter deutschem Vorsitz des regionalem Fischereiforums BALTFISH das saisonale Stellnetzverbot in sensiblen Schweinswal-Lebensräumen der südlichen und zentralen Ostsee auf die wissenschaftlich empfohlenen sechs Monate ausgeweitet wird.

Gesunde und vielfältige Meere sind Verbündete im Kampf gegen die Klimakrise und sichern unsere Lebensgrundlagen. Detloff: „Deutschland kann es sich nicht erlauben, dass die sympathischen Meeressäugetiere und Botschafter der Ostsee vor unseren Augen verschwinden.“

Pressemitteilung NABU

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