„Klimaanpassungsstrategie in Hamburg überfällig“

BUND-Kommentar zum bundesweiten Klimaanpassungsgesetz
Die letzten Tage haben in aller Deutlichkeit gezeigt, wie verwundbar auch Hamburg gegenüber den Folgen des Klimawandels ist. Starkregen hat vielerorts Straßen überschwemmt und Wohnungen, Keller und Tiefgaragen unter Wasser gesetzt.

 

Zum Inkrafttreten des bundesweiten Klimaanpassungsgesetztes am 1. Juli fordert der BUND Hamburg eine schnelle Verabschiedung und Umsetzung der längst überfälligen Klimaanpassungsstrategie in Hamburg.

Sabine Sommer, Vorsitzende des BUND Hamburg:

„Die Starkregenereignisse der letzten Tage haben viele Hamburgerinnen und Hamburger teils hart getroffen. Die Folgen der Erderhitzung sind auch hier spürbar und sie werden immer dramatischer. Es wird deutlich: In Hamburger Bezirken, die stark versiegelt sind, sind Wassermassen sehr schnell nicht mehr kontrollierbar und die Kanalisation dann überfordert. Die Bilder vom Wochenende müssen ein Weckruf für den Hamburger Senat sein, sowohl mehr gegen die Ursachen als auch die Folgen der Klimakrise zu unternehmen. Dazu muss vor allem auch die Finanzierung von Klimaanpassungsmaßnahmen in ausreichender Höhe sichergestellt werden.“

Zum Hintergrund:

Der BUND fordert bereits seit Jahren neben den Maßnahmen gegen die Ursachen der Erderhitzung auch eine sinnvolle Anpassungsstrategie, die die Menschen in Hamburg wirksam gegen Extremwettereignisse wie Hitze, Dürren und Starkregenereignisse schützt.

Forderungen:

– Hamburg zur Schwammstadt umbauen: Unbebaute Flächen müssen unbedingt erhalten bleiben, der Fokus der Stadtentwicklung sollte auf bereits versiegelten Flächen liegen. Vor allem in dicht bebauten Stadtteilen braucht es dringend eine Entsiegelungsstrategie zum Schutz vor Extremwetterereignissen, Hitzeperioden etc.. Vorsorgemaßnahmen zum Schutz vor Überschwemmung und Hochwasser müssen jetzt konsequent umgesetzt werden.

– Die Klimaanpassungsstrategie für Hamburg ist längst überfällig und muss endlich verabschiedet und umgesetzt werden. Die Finanzierung der darin enthaltenen Maßnahmen muss sichergestellt sein.

– Zum Schutz vor Hitze muss der Hamburger Senat einen Hitzeaktionsplan veröffentlichen. Hitzeschutzmaßnahmen wie das Installieren von zusätzlichen öffentlichen Trinkwasserbrunnen, die Einrichtung und Bekanntmachung öffentlich zugänglicher sogenannter Cooling Centers, in denen Menschen Abkühlung finden können, der Schutz und Erhalt von Stadtbäumen sowie verpflichtende Vorgaben von Hitzeschutz von Gebäuden wie die Möglichkeit der Verschattung von Fensterfronten müssen zeitnah umgesetzt werden.

Pressemitteilung BUND Hamburg

Foto: Starkregen auf der Bramfelder Chaussee 2021 © wuz

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