Klimaneutrale Fernwärme für rund 20.000 Haushalte

Bau des Wärmespeichers für Aurubis-Abwärme auf der Zielgeraden
Der neue Druckwärmespeicher der Hamburger Energiewerke am Georgswerder Damm nimmt Form an. Ein Schwerlastkran hat heute das circa 72 Tonnen schwere Kuppeldach auf den Wärmespeicher gehievt. Der 35 Meter hohe Speicher auf der Binneninsel Peute mit einem Durchmesser von 14 Metern und einem Fassungsvermögen von vier Millionen Litern nimmt künftig die industrielle Abwärme des benachbarten Kupferherstellers Aurubis auf.

 

Diese Wärme wird zu Bedarfszeiten in das über 860 Kilometer lange Hamburger Stadtnetz eingespeist. Gemäß Planungsstand können die Hamburger Energiewerke ab der kommenden Heizperiode 2024/2025 rund 20.000 Haushalte mit klimaneutraler Fernwärme versorgen. Jährlich lassen sich zirka 100.000 Tonnen CO2-Emissionen einsparen.

Bei der Produktion von Kupfer entsteht Abwärme. Diese leitet Aurubis in Form von 105 Grad Celsius heißem Wasser zu dem nahegelegen Druckwärmespeicher der Hamburger Energiewerke. Die Wärmeproduktion bei Aurubis und der Wärmebedarf bei den Fernwärme-Kundinnen und Kunden fallen oft zeitversetzt an. Der Speicher – in Verbindung mit einer Netzpumpenanlage – kann diesen Zeitversatz überbrücken und die Wärme nach Bedarf in das Stadtnetz einspeisen.

Der Wärmespeicher ist Teil des neuen Energieparks Tiefstack, der zusammen mit anderen Wärmequellen bis spätestens 2030 das Heizkraftwerk Tiefstack ablöst und Hamburgs Kohleausstieg in der Fernwärme vollendet. Neben industrieller Abwärme und der Abwärme der Müllverwertungsanlage Borsigstraße (MVB) sollen u. a. Flusswasser-Wärmepumpen und eine Wind-zu-Wärme-Anlage zum Einsatz kommen, um zuverlässig klimafreundliche und bezahlbare Wärme für die Stadt zu erzeugen.

Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Die Zusammenarbeit von Aurubis und dem städtischen Unternehmen HEnW ist wegweisend für die Industrie der Zukunft. Durch die Nutzung von Energie aus der Kupferproduktion für die Fernwärmeversorgung können jährlich bis zu 100.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Um unsere Klimaziele zu erreichen und die Energiewende auf allen Ebenen zu vollziehen, ist die Wirtschaft ein wichtiger Partner. Dieser Speicher für die Aurubis-Abwärme ist ein bundesweites Leuchtturmprojekt auf unserem Weg in eine klimaneutrale Zukunft.“

Kirsten Fust, Technische Geschäftsführerin der Hamburger Energiewerke GmbH: „Unser Druckwärmespeicher steht gut sichtbar am Eingang Hamburgs als Zeichen für den klimafreundlichen Umbau unserer Fernwärme. Das Dach ist gesetzt, die Außenwand wird teilweise noch begrünt, bald folgt das Wasser und ab der nächsten Heizperiode soll unsere Thermoskanne rund 20.000 Haushalte klimaneutral beheizen. Bis 2030 wollen wir raus aus der Kohle und das Heizkraftwerk Tiefstack durch klimafreundliche Wärmequellen ablösen. Die industrielle Abwärme unseres Projektpartners Aurubis bringt uns dabei einen wichtigen Schritt weiter und steht stellvertretend auch für das gewaltige Wärmepotenzial des Industriestandorts Hamburg.“

Ulf Gehrckens, Executive Vice President Corporate Energy & Climate Affairs von Aurubis: „Mit unserem Industriewärmeprojekt zeigen wir eindrucksvoll, wie Aurubis Teil der Lösung zur Dekarbonisierung der Fernwärmeversorgung der Stadt Hamburg ist. Mit unserer durch das Bundeswirtschaftsministerium geförderten Investition erzielen wir eine CO2-Einsparung von bis zu 100.000 Tonnen im Jahr und tragen so eindrucksvoll zu den CO2-Reduktionszielen der Stadt bei. Eine starke Partnerschaft, die darauf fußt, dass wir langfristig am Standort Hamburg mit Energie zu international wettbewerbsfähigen Preisen produzieren können. Eine Berücksichtigung industrieller Abwärme bei den CO2-Zertifikaten könnte die Nutzung dieser klimafreundlichen Wärmeversorgung in Deutschland noch weiter erhöhen.“

Im Dezember 2021 haben die heutigen Hamburger Energiewerke GmbH und die Aurubis AG einen Wärmeliefervertrag geschlossen, der die Lieferung der Abwärme beinhaltet. Die Technologie wird seit 2018 erfolgreich im Aurubis-Werk für die Wärmelieferung an enercity für die Versorgung der östlichen HafenCity und Rothenburgsort eingesetzt und nun deutlich erweitert. Bereits im Frühjahr 2022 starteten die Bauarbeiten für die zugehörige Fernwärmeleitung, die vom Wärmeumformwerk in der Spaldingstraße über den Nagelsweg und den Brandshofer Deich bis zum Anschlusspunkt in die Billhorner Brückenstraße verläuft. Bei der Produktion von Kupfer entsteht Abwärme. Diese leitet Aurubis in Form von 105 Grad Celsius heißem Wasser zu dem nahegelegen Druckwärmespeicher der Hamburger Energiewerke. Die Wärmeproduktion bei Aurubis und der Wärmebedarf bei den Fernwärme-Kundinnen und Kunden fallen oft zeitversetzt an. Der Speicher – in Verbindung mit einer Netzpumpenanlage – kann diesen Zeitversatz überbrücken und die Wärme nach Bedarf in das Stadtnetz einspeisen.

Pressemitteilung Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) / Hamburger Energiewerke GmbH

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