Mit einem ersten Workshop ist der Beteiligungsprozess zum Kohleausstieg am Kraftwerk Tiefstack gestartet. Zehn Expertinnen und Experten aus den Bereichen Energie, Umwelt, Wirtschaft und Wissenschaft treffen dabei regelmäßig mit einem Arbeitsteam der Wärme Hamburg und der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft zusammen.
Die Akteure diskutieren im Rahmen von Workshops und Experteninterviews über Umrüstung bzw. Ersatz für das ab 2025 letzte verbliebene Kohlekraftwerk Hamburgs. Ziel ist die Ablösung der Kohle bis spätestens 2030.
Der Beteiligungsprozess ist Bestandteil einer Einigung zwischen dem Hamburger Senat und der zivilgesellschaftlichen Volksinitiative „Tschüss Kohle“ aus dem Mai 2019: Spätestens mit Beginn des Jahres 2030 soll keine Wärme mehr aus Kohle in die Hamburger Fernwärmenetze eingespeist werden. Nach dem Ersatz des Kohlekraftwerks Wedel durch den klimafreundlichen Energiepark Hafen ist das Heizkraftwerk Tiefstack ab 2025 das letzte verbliebene Kohlekraftwerk. Im Zuge der Hamburger Wärmewende und nach der Einigung von 2019 muss die kommunale Wärme Hamburg das Kraftwerk Tiefstack entweder bis 2030 abschalten oder auf eine umwelt- und klimafreundliche Technologie umstellen.
Zehn Expertinnen und Experten wurden durch den Ausschuss für Umwelt, Klima und Energie der Hamburgischen Bürgerschaft sowie durch Vertreterinnen und Vertreter von der Kampagne „Tschüss Kohle“ in einem gemeinsamen Auswahlverfahren ernannt. Ihre Aufgabe ist es, unter der Leitung der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) die Konzeptentwicklung der Wärme Hamburg zur Ersatzplanung zu begleiten, die Diskussion von Varianten nachzuvollziehen, Impulse zu setzen und mit den Partnern des Prozesses eine qualifizierte Diskussion zu führen. Dazu gehören vor allem technische und energiepolitische Fragen, Umwelt- und Wirtschaftlichkeitsaspekte sowie die Versorgungssicherheit der Stadt Hamburg mit Strom und Wärme.
Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft und Aufsichtsratsvorsitzender der Wärme Hamburg: „Die Wärmewende ist einer unserer großen Hebel, um die Klimaziele der Stadt zu erreichen. Die Wärme Hamburg hat als kommunales Unternehmen einen vorbildlichen Beteiligungsprozess gestartet, um das Kraftwerk Tiefstack so schnell wie möglich kohlefrei zu machen. Der Kohleausstieg ist beschlossen, und mit unserer Wärmewende sparen wir CO2 ein und sorgen gleichzeitig für warme Häuser und Wohnungen in Hamburg.“
Michael Beckereit, technischer Geschäftsführer Wärme Hamburg GmbH: „Wir sehen in dem Beteiligungsprozess zum Tiefstack-Ersatz eine echte Chance. Einerseits erhoffen wir uns Impulse und Ideen aus dem Dialogprozess. Andererseits wünschen wir uns, dass die Ersatzlösung durch den Beteiligungsprozess am Ende eine hohe Akzeptanz erfährt. Wir werden unsere Expertise in den Dialogprozess einbringen und freuen uns auf den gemeinsamen Austausch.“
Der nächste Workshop im Beteiligungsprozess soll planmäßig Mitte März stattfinden. Dies sind die Expertinnen und Experten (in alphabetischer Reihenfolge): Mirco Beisheim (Volksinitiative „Tschüss Kohle“), Dr. Helmuth-M. Groscurth (Arrhenius Institut), Wiebke Hansen (Volksinitiative „Tschüss Kohle“), Prof. Dr.-Ing. Martin Kaltschmitt (TU Hamburg-Harbug), Petra Memmler (Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen), Judith Meyer-Kahrs (Zentrum für Mission und Ökumene), Dr. Maren Petersen (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.), Prof. Dr. Hans Schäfers (HAW Hamburg), Dr. Ulf Skirke (Zukunftsrat Hamburg) und Christian Wystub (IG Metall und Betriebsrat Wärme Hamburg GmbH).
Pressemitteilung der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft