Kohlekraftwerk Wedel verätzt die Umwelt

Eigentümer Wärme Hamburg muss für ordnungsgemäßen Betrieb sorgen / Aufsichtsratschef Jens Kerstan in der Pflicht
Das veraltete Kohlekraftwerk Wedel, das direkt in das Hamburger Fernwärmenetz einspeist, wirft seit geraumer Zeit ätzende Partikel in die Luft. Trotz massiver Proteste vor Ort und vieler dokumentierter Sachschäden ist es dem Betreiber des Kraftwerkes, dem stadteigenem Unternehmen Wärme Hamburg, bislang nicht gelungen, diese massive Umweltverschmutzung abzustellen.

 

Der BUND Hamburg und die Bürgerinitiative Stopp! Kein Megakraftwerk Wedel fordern nun vom Aufsichtsratschef der Wärme Hamburg, Umweltsenator Jens Kerstan, ein direktes Eingreifen. „Der Ausstoß extrem ätzender Partikel aus dem Schornstein des Kraftwerkes gerade in den letzten Wochen ist dokumentiert. Der Betrieb kann so nicht weiter gehen, das ist den Anwohner*innen in Wedel und in Rissen nicht mehr zuzumuten. Jetzt ist Umweltsenator Kerstan direkt gefordert, diese Sauerei abzustellen.
Hamburg muss als Eigentümer des Kraftwerkes Verantwortung übernehmen“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg „Wir kämpfen schon lange gegen diese Belastung, aber das zuständige Kieler Umweltministerium unter dem Grünen-Minister Albrecht ignoriert das Problem und weigert sich, die Partikelemissionen aus dem HKW Wedel zu überwachen. Bei uns gibt es massive Schäden u.a. an parkenden Autos und wir können fast zusehen, wie gefährliche Säurepartikel auf unsere Gärten und auf unsere Spielplätze regnen. Der Zustand ist unerträglich, da kann uns Hamburg nicht im Regen stehen lassen“, so Kerstin Lueckow, Sprecherin der BI.

BUND und Bürgerinitiative sehen in dem Kraftwerksbetrieb einen Verstoß gegen die Vorgaben des Immissionsschutzgesetzes. Dort heißt es in Paragraph 5, Abs. 1: Kraftwerke sind so zu betreiben, dass „schädliche Umweltauswirkungen und sonstige Gefahren, erhebliche Nachteile und erhebliche Belästigungen für die Allgemeinheit und die Nachbarschaft nicht hervorgerufen werden können“. BUND und Bürgerinitiative fordern daher, entweder das Kraftwerk abschalten oder den Partikelausstoß umgehend abzustellen, um weitere Gesundheitsgefahren zu meiden.

Pressemitteilung BUND Hamburg

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