Kompost in der Alster – ein wenig bekanntes Problem

Im Herbst landet viel mehr Laub in der Alster als es das Gewässer vertragen kann. Darunter leiden die Alsterbewohner – von den Muscheln, über die Forellen bis zum Fischotter. Das Projektteam „Lebendige Alster“ ruft deshalb dazu auf, alles Laub abseits des Flusses zu kompostieren.

 

In vielen Gärten werden Gartenabfälle wie Laub oder Grünschnitt sehr nah am Alsterufer aufgehäuft. Rutschen Teile dieser Haufen ins Gewässer und verrotten dort, reichern sich zu viele Nährstoffe oder sogar Giftstoffe im Wasser an. Von den unnatürlich vielen Nährstoffen profitieren vor allem Algen. Bei der Zersetzung der abgestorbenen Algen wird dem Wasser Sauerstoff entzogen, der den Tieren dann fehlt.

Zudem können Gartenabfälle bei Hochwasser fortgeschwemmt werden und anderswo Anlagen verstopfen und für Überschwemmungen sorgen.

Doch es ist nicht allein die Menge der Gartenabfälle, die dem Ökosystem zu schaffen macht. Es ist auch die Qualität: Das schwer zersetzbare Laub von Baumarten wie der Eiche, die eigentlich nicht direkt am Ufer wurzelt, landet genauso im Gewässer wie Pflanzenteile, die gespritzt wurden und noch immer Rückstände dieser Pflanzenschutzmittel aufweisen.

Im Rahmen des Projektes Lebendige Alster werden Maßnahmen geplant und durchgeführt, die den Zustand des Flusses und seiner Uferbereiche verbessern. „Vielen ist der negative Einfluss ihrer Gartenabfälle auf das Ökosystem der Alster gar nicht bewusst.“, erklärt Wolfram Hammer, Projektleiter von Lebendige Alster. „Aber die Anwohner*innen sind wichtige Partner, wenn es um den Schutz der Alster geht. Deshalb haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die Anrainer darüber aufzuklären.“

Was Anwohner*innen der Alster tun können:

Laub im Garten liegen lassen. Es bietet Nahrung und Lebensraum für viele Tiere, schützt den Boden vor Temperaturschwankungen und die Nährstoffe verbleiben im Kreislauf.
Kompostieren. Das ergibt hervorragenden Dünger. Ein sachgerechter Kompost zieht auch keine Schädlinge an.
Mit dem zusammengeharkten Laub Beete abdecken (mulchen).
Übriges Laub über die Stadtreinigung entsorgen. In der Laubsaison wird es in speziellen Laubsäcken direkt am Grundstück abgeholt. Darüber hinaus nimmt die Stadtreinigung an allen Recyclinghöfen Gartenabfälle von Privathaushalten bis zu 1 m³ pro Anfahrt kostenlos an.

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Das im Januar 2018 gestartete Projekt „Lebendige Alster – Neue Gewässerlandschaften für Hamburg“ ist das Folgeprojekt des 2011 gestarteten Kooperationsprojektes „Lebendige Alster“ von Aktion Fischotterschutz, BUND Hamburg und NABU Hamburg. Gefördert wird das Projekt vor allem durch die Stiftung Lebensraum Elbe und die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft der Freien und Hansestadt Hamburg. Als weitere Unterstützerin konnte die NKG Hanseatische Natur- und Umweltinitiative (NKG HNUI) gewonnen werden.

Foto: Komposthaufen am Alsterufer: © BUND / Wolfram Hammer

Pressemitteilung Projekt Lebendige Alster

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