Kreislaufwirtschaft strategisch ausrichten

NABU: Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie muss Rohstoffverbrauch reduzieren
Unter Federführung des Bundesumweltministeriums soll im Laufe dieses Jahres die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie erarbeitet werden. Anlässlich des morgigen Spitzengesprächs zum Start des Beteiligungsprozesses spricht sich der NABU für eine ambitionierte Ausgestaltung aus, um den Rohstoffverbrauch Deutschlands zu senken.

 

„Um den Rohstoffverbrauch zu minimieren, müssen das Abfallaufkommen reduziert und die Materialkreisläufe geschlossen werden. Zu viele Strategien und Programme der Bundesregierung haben sich in den letzten Jahren als zahnlose Papiertiger entpuppt. Damit nicht noch eine Strategie in der Schublade landet, muss die Kreislaufwirtschaftsstrategie verbindlich und möglichst konkret gestaltet werden. Das Prinzip der Kreislaufführung muss die gesamte Wirtschaft in Deutschland durchdringen.“, fordert NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger. „Hierfür sind quantitative Ziele notwendig, um die Fortschritte auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft klar messen und kontrollieren zu können. Es bedarf verbindlicher Vorgaben für weniger Rohstoffverbrauch, kleinere Abfallberge und mehr Recycling.“

Die Entwicklung hin zu einer Kreislaufwirtschaft bedeutet, die Wegwerfkultur hinter sich zu lassen und langlebige Kreisläufe zu schaffen. Produkte werden so gestaltet, dass sie repariert und weiterverwendet werden können. Abfälle werden vermieden, der Einsatz von Recyclingrohstoffen wird zum Standard. Dadurch müssen weniger neue Materialien eingesetzt werden. Das entlastet Natur und Klima und reduziert die Abhängigkeit von Rohstoffimporten.

Der NABU wird sich im Rahmen des Beteiligungsprozesses aktiv beim Thema Kunststoff einbringen. “Damit wir weniger Kunststoff verbrauchen, müssen Produkte langlebig designt, Verpackungen vermieden und Mehrweg ausgebaut werden. Zusätzlich muss der Einsatz von Recyclingmaterial gesetzlich vorgeschrieben und Neukunststoff über eine Plastikabgabe verteuert werden“, so Indra Enterlein, NABU-Leiterin Ressourcenpolitik. „Kunststoffe sind nur der Anfang. Ziel ist, dass die Kreislaufwirtschaft bei der Nutzung aller Materialien maßgebend wird. Hierfür muss die Kreislaufwirtschaftsstrategie den richtigen Rahmen setzen.“

Der Beteiligungsprozess umfasst verschiedene Dialogformate, neben Kunststoff werden die Schwerpunktthemen Fahrzeuge und Batterien, Metalle, Gebäude, IKT und Elektrogeräte, zirkuläre Produktionsprozesse, Bekleidung und Textilien sowie öffentliche Beschaffung im Fokus stehen. Die Nationale Kreislaufstrategie ist Teil des Koalitionsvertrages.

Pressemitteilung NABU

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