„Lärm- und Luftqualität in Städten radikal transformieren“

NABU-Kommentierung zum Lärmaktionsplan und Tempo 30
In Im Rahmen des Lärmaktionsplans gibt es konkrete Vorschläge, Tempo 30 Zonen in Hamburg auszuweiten. Der NABU Hamburg befürwortet diese Ausweitung, weil sie unbestreitbare Vorteile für die menschliche Gesundheit und den Klimaschutz bietet. Die Ergebnisse der Befragung zum Lärmaktionsplan zeigen außerdem sehr deutlich, dass eine große Mehrheit sich eine leisere Stadt wünscht und Straßenverkehrslärm reduziert werden soll.

Dazu Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg:

„Lärm aus dem Verkehrssektor hat laut Weltgesundheitsorganisation WHO – neben der Luftverschmutzung – erhebliche negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Lärm produziert enorme Kosten für die sozialen Sicherungssysteme, die Autofahrende gern in der Gesellschaft abladen. Dabei besitzen weniger als die Hälfte aller Hamburger*innen überhaupt ein Auto. Und selbst unter denen möchte die übergroße Mehrheit von Lärmbelastungen freigehalten werden.

Das reflexartige Ablehnen jeglicher Veränderungen bei der autobezogenen Mobilität zeigt leider das Unverständnis mancher politischen Akteure, dass der Verkehrssektor sich einerseits mit Blick auf gesundheitliche Aspekte bei Lärm- und Luftqualität in Städten radikal transformieren muss und andererseits großer CO2-Emittent ist. Bis hin zu einer für den Klimaschutz wirklich wirkungsvollen Quote an E-Autos dauert es noch bis zum Ende der 2030er Jahre. Insofern ist es von herausragender Bedeutung die Möglichkeiten zur Reduzierung von CO2 aus dem Verkehr jetzt zu nutzen, die sich ohne großen Aufwand oder zusätzliche Kosten schnell umsetzen lassen.

Bedeutend größere Städte wie Paris gehen bei der Regulierung deutlich weiter, indem sie Tempo 30 zur Regelgeschwindigkeit erklären. Dort sorgt die politisch umsichtige Ausweisung für Tempo 30 in der Bevölkerung für große Zustimmung. Es ist vielleicht eine Frage der Haltung, der Vorausschau und der guten Erklärung, dass Menschen in immer dichter besiedelten Städten von lebenswerten Bedingungen am Ende in mehrfacher Hinsicht profitieren.“

Pressemitteilung NABU Hamburg

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