Landwirtschaft: “Heuchlerisches Gejammer”

Den Situationsbericht 2015/16 zur Lage der Greenpeace-LogoLandwirtschaft stellte heute Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbands (DBV), vor. Anhand von Buchführungsergebnissen des abgelaufenen Wirtschaftsjahres hat der DBV die Unternehmensgewinne für Ackerbau, Milchvieh und Veredelungsbetriebe berechnet. Besonders Schweinemäster, aber auch Milchviehbetriebe leiden massiv unter den niedrigen Preisen, beklagt Rukwied. Inzwischen pfänden die Banken sogar die Direktzahlungen der EU bei vielen Betrieben als Sicherheiten. Es kommentiert Greenpeace-Agrarexperte Martin Hofstetter:

 

„Das Gejammer des Bauernverbandes ist heuchlerisch. Er hat selbst dafür gesorgt, dass viele Landwirtschaftsbetriebe heute mit dem Rücken zur Wand stehen. Mengen- und Preisregulierungen wie die Milchquote baute die Politik auf Anraten des DBV ab. Die Tierhaltung wurde – unterstützt durch den Bauernverband – in den vergangenen Jahren extrem intensiviert, die Erzeugerpreise sind daraufhin in den Keller gerauscht. Die einseitige Ausrichtung auf Billigproduktion und Exporte unter Missachtung von Umwelt- und Tierschutz rächt sich schneller als gedacht. Die Welt hat nicht auf Schweinebäuche und billiges Milchpulver aus Deutschland gewartet.

Angesichts des voranschreitenden Klimawandels ist eine Abkehr von der industriellen Fleisch- und Milchproduktion notwendiger denn je. Weniger und dafür hochwertiger Lebensmittel zu produzieren, wäre wesentlich für Umwelt und Natur und rechnete sich auch für die Landwirte.”

Pressemitteilung Greenpeace HH

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