Zunehmende Winde, starke Schauer und empfindlich kühle Nachttemperaturen sind für Hamburgs Bäume das Signal, die Blätter fallen zu lassen. Deshalb startet die SRH jetzt ihre jährliche „Laubschlacht“. Mehr als 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pusten, fegen und saugen manuell und mit Maschinen die Blätter von den Straßen, vielen Wegen und aus den Wasserläufen.
Bis zu 15.000 Tonnen Laub werfen die rund 225.000 Hamburger Straßenbäume jährlich ab. Diese Laubmenge füllt rund 300.000 Standard-Mülltonnen (120 Liter). Nebeneinandergestellt reicht die Reihe der mit Laub gefüllten Mülltonnen von Hamburg bis nach Hannover.
Die SRH setzt zur Laubbeseitigung ein:
216 Elektro-Blasgeräte bei trockener Witterung und vor allem am frühen Vormittag und in Wohngebieten, Leistung: 750 W (1 PS), Gewicht 2,5 Kg, Luftgeschwindigkeit bis zu 220 km/h, mit einer separaten Lithium-Ionen-Batterie, die mit Tragegurt auf dem Rücken getragen wird, Schalldruck: 80 dB(A) (Laut-stärke einer Hauptverkehrsstraße, fällt in der Umgebungslautstärke nicht mehr auf).
96 Blasgeräte mit geräuschreduziertem Kraftstoffmotor bei nassem und schwerem Laub, um die Gefahren auf Wegen so schnell wie möglich zu beseitigen, ca. 65 cm³, Leistung: 2,5 kW (3,4 PS), Gewicht: 10,1 Kg, Luftgeschwindigkeit: bis zu 290 km/h, Schalldruck 90 dB(A)
110 Klein-Lkw, Doppelkabiner und Einzelkabiner mit Platz für bis zu sechs Personen, Kipper-Pritsche, Fassungsvermögen: rund 10 m³
10 Sauggeräte als Anhänger, per Anhängerkupplung mit Klein-Lkw verbunden, Saugschlauch-Durchmesser: 20 cm, Leistung: 8,1 kW (10,5 PS)
12 Spezial-Container mit Saugrüsseln, Saugschlauch-Durchmesser: 35 cm, Leistung: 47 kW (61 PS), Luftgeschwindigkeit: bis zu 230 km/h (390 m³ Luft/min.), Containergröße: 26 bis 30 m³
38 große Kehrmaschinen, Fassungsvermögen: 6 m³, Leistung des Auf-baumotors: 103 kW (134 PS) für alle Aufbauten (auch Hydraulik etc.), Saug-schlauch-Durchmesser: 20 cm
4 mittelgroße Kehrmaschinen, Fassungsvermögen: 4 m³. Leistung des Aufbaumotors: 28 kW (38 PS) für alle Aufbauten (auch Hydraulik etc.), Saugschlauch-Durchmesser: 20 cm
36 Gehwegkehrmaschinen, Fassungsvermögen: ca. 1,4 m³, Einsatz auf Gehwegen, keine seitliche Saugvorrichtung.
Damit sowohl in der Kanalisation als auch auf den Straßen alles im Fluss bleibt, haben HAMBURG WASSER und die SRH ihre Herbsteinsätze eng auf einander abgestimmt. Stark befahrene Straßen werden gezielt außerhalb der Hauptverkehrszeiten angefahren, zudem wollen die SRH und HAMBURG WASSER zukünftig verstärkt digitale Stauprognosewerkzeuge vom Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) nutzen. Damit sollen die Routen in kritischen Bereichen optimiert werden, um die Verkehrsbehinderungen durch Reinigungseinsätze zu minimieren.
Ein Sonderfall sind die Straßeneinläufe, über die das Regenwasser von der Straße in die Kanalisation fließt. Diese sogenannten Trummen werden oberirdisch von der SRH gesäubert, unterirdisch kümmert sich HAMBURG WASSER um die Reinigung der Anlagen. Dazu sind Teams beider städtischer Unternehmen täglich im Einsatz. In den Herbstmonaten ist es eine besondere Herausforderung, die täglichen Arbeiten mit so wenig Behinderungen wie möglich durchzuführen.
Ein nicht unerheblicher Teil der Gehwege in Hamburg liegt allerdings im Verantwortungsbereich privater Eigentümer, die sich selbst um die Gehwegreinigung kümmern. HAMBURG WASSER und die Stadtreinigung Hamburg bitten alle Bürger der Stadt Hamburg, ihr Laub keinesfalls auf die Straße zu kehren. Dort verstopft es die Straßenabläufe und es kann zu Überschwemmungen und voll gelaufenen Kellern kommen. Besonders in den Wohngebieten, die nicht von der Stadtreinigung gereinigt werden, verstopfen die Trummen schnell zwischen den parkenden Autos.
Reinigungsverpflichtete Anwohner, die Laub am Fahrbahnrand oder in Rinnsteinen ablagern, handeln ordnungswidrig. Dies kann mit einem Verwarnungsgeld von mindestens 30 Euro und Bußgeld von mindestens 60 Euro geahndet werden. Leider kommt es auch immer wieder vor, dass Laub aus Gärten einfach auf den Gehweg abgelagert wird, in der Hoffnung, die SRH werde das schon abholen. Die Reinigerinnen und Reiniger der SRH haben in diesen Tagen alle Hände voll zu tun und können sich nicht um illegal platzierte Laubhaufen kümmern. Blaue, schwarze oder gelbe mit Laub gefüllte Säcke nimmt die Stadtreinigung Hamburg nicht mit, da für diese Säcke keine Entsorgungsgebühren entrichtet wurden. Die Ablagerung dieser Säcke am Straßenrand ist ebenfalls eine Ordnungswidrigkeit und kann mit einem Verwarnungsgeld von mindestens 40 Euro und Bußgeld von mindestens 60 Euro geahndet werden.
Wer muss das Laub wo entfernen?
Überall dort, wo die SRH das ganze Jahr über gegen Gebühr den Gehweg reinigt (rund 3.220 Kilometer Länge) und auf rund 7.750 Kilometer Fahrbahnen entfernt sie auch im Herbst das anfallende Laub. Anwohner, die ihren Gehweg selbst reinigen und keine Gehwegreinigungsgebühren bezahlen, müssen Laub auf den Gehwegen allerdings auf eigene Kosten entsorgen. Dabei ist es unwichtig, woher das Laub auf den Gehwegen stammt: Auch Laub, das von „städtischen“ Bäumen auf den Gehweg fällt, müssen die reinigungsverpflichteten Anwohner zusammenfegen und entsorgen. Dort, wo die Stadtreinigung die Gehwege gegen Gebühr reinigt, sammelt und entsorgt sie auch das Laub.
Tipps für Gartenbesitzer/-innen und reinigungspflichtige Anlieger
Besonders günstig und praktisch ist die grüne Biotonne, die es schon für 1,61 Euro pro Monat gibt (80 Liter Volumen, 14-tägliche Leerung).
Gebührenfrei ist für alle Hamburger Privathaushalte die Anlieferung von bis zu einem Kubikmeter Laub auf den Recyclinghöfen. Der angefangene zweite und dritte Kubikmeter kostet je 1,00 Euro Gebühr.
Besonders umweltfreundlich ist das Kompostieren von Laub vor Ort. Im eigenen Garten erzeugter Kompost schließt den biologischen Nährstoffkreislauf und verbessert die Bodenqualität nachhaltig. Laubhaufen im Garten sind außerdem für Igel und andere Nützlinge wichtige Winterquartiere (http://www.igelkomitee-hamburg.de). Auf Rabatten ist Laub ein guter Winterschutz für Stauden und sollte deshalb dort liegen bleiben.
Besonders bequem ist die Entsorgung über den Laubsack. Er fasst 100 Liter und ist auf allen Recyclinghöfen, bei der mobilen Problemstoffsammlung und in vielen Drogeriemärkten (z. B. Budnikowsky) für 1,00 Euro pro Stück erhältlich. In jedem Stadtteil gibt es fünf feste Abholtermine für Laubsäcke, die sich von Stadtteil zu Stadtteil unterscheiden. Die ausschließlich mit Laub gefüllten gebührenpflichtigen Laubsäcke der SRH können also zu festen Terminen an den Fahrbahnrand zur Abholung gestellt werden. Die Termine stehen auf der Internetseite der SRH unter der Adresse https://www.stadtreinigung.hamburg.
Was geschieht mit dem Laub?
Das gesammelte Laub wird aufbereitet und kompostiert.
Schädlinge im Laub
Die Kastanien-Miniermotte (Cameraria ohridella) löst die „Kastanienkrankheit“ aus, die vor allem bei der weißblühenden Rosskastanie ein frühzeitiges Abwerfen der Blätter verursacht. Ursache der sogenannten Blattbräune ist der Bräunepilz (Guignardia aesculi). Auch dieser ist in Hamburg verbreitet. Kastanienlaub, das von einem der beiden Schadorganismen befallen wurde, sollte nicht vor Ort kompostiert, sondern über den gebührenpflichtigen Laubsack, die grüne Bio-, die schwarze Restmüll-tonne oder den weißen Sack der Stadtreinigung entsorgt werden. Sonst kann sich der Befall ausbreiten. Ein dritter Schädling ist die Wollige Napfschildlaus, die vor allem die Stämme und Zweige von Linden und Ahorn mit weißen Eisäcken bedeckt. Dieses Laub kann allerdings kompostiert werden, da die Eisäcke in der Laubzeit in der Regel leer sind.
Pressemitteilung Stadtreinigung HH