„Lieferketten kontrollieren, Wälder schützen“

Neue EU-Regeln sollen die europäisch verantwortete Entwaldung eindämmen, Ökosysteme schützen und die Einhaltung der Menschenrechte im Welthandel unterstützen. Teil des neuen Gesetzesrahmen könnten Sorgfaltspflichten in den verschiedenen Gliedern der weltweiten Lieferkette, zum Beispiel bei Produkten wie Soja oder Kakao sein.

 

Delara Burkhardt, zuständige Berichterstatterin und umweltpolitische Sprecherin der Europa-SPD:

„Die gestrige Abstimmung über die Änderungsvorschläge meines Berichts hat gezeigt, dass der Vorschlag eines ambitionierten gesetzlichen Rahmens zur Eindämmung und Umkehrung der von der EU verursachten Entwaldung breite Unterstützung unter den Abgeordneten genießt. Zentrale Bausteine des Berichts, wie die Sorgfaltspflichten für Unternehmen, zivilrechtliche Haftbarkeit und ein breiter Anwendungsbereich sind nun Teil des heute final abzustimmenden Textes. In der finalen Abstimmung wird es nun darum gehen, den Bericht mit einer absoluten Mehrheit der Kommission vorzulegen!“

„Freiwillige Selbstverpflichtungen, um die globale Entwaldung einzudämmen und umzukehren, sind gescheitert. Das zeigt nicht zuletzt das Beispiel des Chaco-Regenwaldes in Paraguay. Dort wurden laut der Umweltorganisation EarthSight, in den letzten Jahren etwa 47 Prozent des Waldes gerodet, um Platz für Weideflächen zu schaffen. Die Haut der Rinder, die auf dem ehemaligen Urwald weiden, landete über Zwischenanbieter als Sitzleder in Autos wie dem BMW X5. Das ist nur einer von zahlreichen Fällen die zeigen, dass freiwillige Selbstverpflichtungen und undurchsichtige Zertifizierungen nicht ausreichen. Wir brauchen einen europäischen Rechtsrahmen um zu verhindern, dass Produkte, die Naturzerstörung und Menschenrechtsverletzungen verursachen, auf dem europäischen Markt landen.“

„In meinem Bericht fordern wir verbindliche Regeln für die Sorgfaltspflicht von Unternehmen, welche Waren auf den europäischen Markt bringen, die ein potenzielles Risiko für Wälder und andere empfindliche Ökosysteme darstellen. Firmen sollten auf jeder Stufe der Wertschöpfungskette überprüfen, dass ihre Produkte nicht von Flächen stammen, die bewaldet waren – oder von Waldflächen, die seitdem geschädigt wurden.“

Eine Zustimmung des Parlaments zu dem Bericht könnte den Druck auf die EU-Kommission verstärken, einen Vorschlag für einen Rechtsrahmen vorzulegen. Das Ergebnis der finalen Abstimmung wird für 18.30 Uhr erwartet.

Pressemitteilung SPD-Fraktion im EU-Parlament

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