Lufthansa: Rettung ohne Strukturwandel?

Die Bundesregierung hat sich mit dem Lufthansa-Konzern auf ein Rettungspaket geeinigt. Über den Wirtschaftsstabilisierungsfonds sollen neun Milliarden Euro an Staatshilfen in Form eines Kredites und einer Beteiligung von 20 Prozent an die Lufthansa fließen.

 

Auf eine höhere Beteiligung und eine Sperrminorität, mit der der Staat wichtige Richtungsentscheidungen im Konzern blockieren könnte, wurde verzichtet. Der durch die Coronakrise in wirtschaftliche Not geratene Lufthansa-Konzern hat diesem Rettungsplan heute zugestimmt.

Es kommentiert Andree Böhling, Klimaexperte von Greenpeace:

„Die Bundesregierung hat die große Chance verpasst, die Rettung der Lufthansa mit dem notwendigen Strukturwandel beim Konzern zu verknüpfen. Dafür hätte sie das Unternehmen zu einem günstigen Preis vollständig übernehmen müssen, anstatt es für teures Geld und ohne echten Einfluss den Finanzinvestoren mit ihren kurzfristigen Renditeinteressen zu überlassen.

Die viel größere Herausforderung steht der Airline mit der Dekarbonisierung ihres klimaschädlichen Geschäftsmodells erst bevor. Sollte dies nicht gelingen, droht den Steuerzahlern, das nächste Milliardenfiasko nach dem Kohleausstieg.“

Pressemitteilung Greenpeace

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