Malaysia hat 100 Tonnen nicht-recyclebaren Plastikmüll an Österreich zurückgeschickt, die 2020 unter falscher Deklaration exportiert wurden. Die vier Schiffscontainer, die im Hamburger Hafen entladen wurden und heute in Enns (Oberösterreich) eintrafen, bilden nur einen winzigen Teil des Problem ab:
Jährlich gelangen mehr als 870.000 Tonnen Kunststoffabfälle – vor allem aus der EU, den USA, Japan und Australien – nach Malaysia. Mit über 180.000 Tonnen pro Jahr liegt Deutschland dabei auf Platz vier der nach Malaysia exportierenden Länder. Große Teile des Mülls lagern unkontrolliert auf Freiflächen, oft wird der Müll unter freiem Himmel verbrannt mit verheerenden gesundheitlichen Folgen für die betroffenen Menschen und die Umwelt, wie Untersuchungen von Greenpeace gezeigt haben. Dabei ist der Umgang mit Kunsstoffabfällen durch das Basel-Abkommen geregelt: Nicht recyclebarer Plastikmüll darf nicht in Entwicklungsländer exportiert werden.
Es kommentiert Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace:
“Mit der Rücksendung des österreichischen Kunststoffmülls wehrt sich Malaysia zurecht gegen die Plastikflut aus Ländern, die ihr Müllproblem einfach abschieben wollen. Die Bundesregierung ist dringend aufgefordert, innerhalb der EU die Initiative zu ergreifen und wirksame Kontrollen einzuführen, um illegale Exporte von Plastikmüll zu verhindern. Deutschland muss selbst mit seinen Abfällen klar kommen. Dafür bedarf es in erster Linie einer drastischen Reduzierung der anfallenden Müllmenge.”
Hintergrundinformationen:
Pressemitteilung von Greenpeace Österreich zur Rückführung des Plastikmülls aus Malaysia: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20210222_OTS0003/greenpeace-illegal-nach-malaysia-exportierter-plastikmuell-zurueck-in-oesterreich
Der Recycling-Mythos 2.0 (Report: Die Folgen illegaler Mülldeponien auf Mensch und Umwelt): https://www.greenpeace.de/plastikreport-malaysia-2020
Pressemitteilung Greenpeace