Schon mehr als 160 E-Taxen in Hamburg – Förderung geht in die nächste Runde
Das Projekt Zukunftstaxi wird aufgestockt. Zurückgehend auf einen Beschluss der Hamburgischen Bürgerschaft hat der Senat Mittel für die Förderung 110 zusätzlicher E-Taxen bereitgestellt. Sie werden dabei mit bis 5.000 Euro gefördert – E-Inklusionstaxis sogar mit bis zu 20.000 Euro.
Hintergrund dieser Aufstockung ist die große Nachfrage innerhalb des Projekts: Die bisherigen Fördervolumen für E-Taxen waren restlos vergriffen. Zum Start vor rund einem Jahr, fuhren in Hamburg genau vier elektrische Taxen – heute sind es bereits 161. Bundesweit nimmt Hamburg damit die Spitzenposition ein.
Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Das Projekt Zukunftstaxi ist ein voller Erfolg – und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Der Stadt Hamburg hilft die Umstellung auf Elektromobilität bei den Taxen, die Klimaziele im Verkehrsbereich zu erreichen. Für die Fahrgäste bedeuten die modernen Autos ein Mehr an Komfort und einen deutlichen Zuwachs der Optionen für CO2-freie Mobilität. Aber auch die Fahrerinnen und Fahrer profitieren von dem Umstieg auf E-Mobilität: Ihr Arbeitsplatz wird angenehmer und die Nachfrage der Fahrgäste ist – auch durch die gezielte Vermittlung der Anbieter – höher als bei normalen Fahrzeugen. Deshalb ist es gut, dass wir das Projekt weiter ausbauen und zusätzliche E-Taxen in unserer Stadt fördern können.“
Das Projekt Zukunftstaxi ist ein Zusammenschluss aus Taxenunternehmen, Taxenverbänden und -vermittlern, Behörden, Fahrzeugherstellern und weiteren Unternehmen der Privatwirtschaft Immer mehr Taxenunternehmen stellen hierbei auf die für die Fahrgäste und die Fahrerinnen und Fahrer angenehmere Antriebsart um und schaffen neue Fahrzeuge an – den aus der Corona-Pandemie entstandenen finanziellen Herausforderungen zum Trotz.
Die Stadt hat zusätzlich zur Bundesförderung seit April 2021 zwei Förderstufen zum Ausgleich des derzeit noch bestehenden betrieblichen Mehraufwands für insgesamt 350 E-Taxen (davon 50 E-Inklusionstaxen für die Rollstuhlbeförderung) gestartet. Nachdem diese Klimamittel vollständig vergriffen sind, hat die Bürgerschaft den Senat um die Bereitstellung zusätzlicher Mittel zur Aufstockung der aktuellen Förderstufe gebeten. Auch die zusätzlichen Förderungen für die E-Taxen sind bereits wieder vergeben, trotzdem sollten Taxenunternehmen weiterhin Anträge stellen, um auf einer Nachrückerliste zu landen. Obwohl die Lieferengpässe auch die Verfügbarkeit von Taxenfahrzeugen beeinträchtigen, sollen bis zum Jahresende 460 E-Taxen auf Hamburgs Straßen fahren. Das wären dann rund 17 Prozent der Flotte. Bei einer durchschnittlichen jährlichen Laufleistung von 62.000 Kilometern wird allein hierdurch eine
Emissionsreduzierung von rund 4.200 Tonnen CO2 pro Jahr erreicht.
Um den Flottenumstieg zusätzlich zu unterstützen wird Ende Mai nach dem ersten E-Taxenstand am Alsterdorfer Markt mit für die Taxen exklusiven Schnelladern ein zweiter am Eidelstedter Bahnhof bereitgestellt. Und auch die Privatwirtschaft zieht mit: Die Telekom hat einen für die Taxen exklusiven Schnellader am Flughafen in Betrieb, die Firma Cut-Power bietet ultraschnelles Laden mit einem besonderen Taxenstromtarif am ehemaligen Sofitel an. Die Behörde plant mit ihren Projektpartnern die Einrichtung von 30-40 weiteren Taxenständen mit Schnellladern.
Alle Details zu den Fördermöglichkeiten und -wegen finden sich auf https://www.hamburg.de/zukunftstaxi/
Pressemitteilung der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende
Mehr E-Taxen in Hamburg
Zum 1. April 2021 startete das städtische Förderprogramm „Projekt Zukunftstaxi“, das aus den Mitteln des Hamburger Klimaplans gefördert wird und dabei hilft, die Taxiflotten in Hamburg zu elektrifizieren. Bisher gab es zwei Förderstufen, in denen Taxiunternehmen 10.000 Euro beziehungsweise 5.000 Euro Unterstützung zum Ausgleich des noch bestehenden betrieblichen Mehraufwands beim Einsatz eines E-Taxis beantragen konnten. Aufgrund der außerordentlich großen Nachfrage setzen sich die Regierungsfraktionen mit einem gemeinsamen Antrag für eine Erweiterung der noch laufenden zweiten Förderstufe sowie die Einrichtung einer dritte Förderstufe ein (siehe Anlage). Dabei ist auch ein Ausbau der Ladeinfrastruktur vorgesehen. Über den Antrag wird die Bürgerschaft am 27. April abstimmen.
Dazu Gerrit Fuß, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Taxen ergänzen als Teil des Umweltverbunds Busse und Bahnen und ermöglichen es den Menschen in Hamburg, flexibel mobil zu sein. Mit unserem ‚Projekt Zukunftstaxi‘ haben wir bereits über 300 elektrische Taxen fördern können, darunter auch rollstuhlgerechte Inklusionstaxen. Hamburg ist im E-Taxi-Bereich in Deutschland damit absoluter Vorreiter. Aufgrund der hohen Nachfrage kamen einige Taxibetreiber jedoch bislang nicht zum Zuge. Wir stocken daher die Förderung mit einer dritten Förderstufe noch einmal auf und bauen gleichzeitig weiter die Ladeinfrastruktur für das Taxigewerbe aus. So machen wir die Flotte klimagerecht und inklusiv und schaffen eine echte Mobilitätswende, die alle mitnimmt.“
Dazu Ali Simsek, Experte der SPD-Fraktion Hamburg für das Taxigewerbe: „Das Taxigewerbe ist ein unverzichtbarer Teil des öffentlichen Verkehrs in Hamburg. 2.800 Fahrzeuge sind für Hamburgerinnen und Hamburger sowie Reisende auf Hamburgs Straßen unterwegs. Damit das – auch nach zwei schweren Jahren unter Pandemie-Bedingungen – so bleibt, wollen wir die Taxiflotte zukunftsfähig machen. Elektrische Antriebe sind dabei, auch unter dem Aspekt der Klimafreundlichkeit, ein wesentlicher Bestandteil. Es zeigt sich, dass die Taxiunternehmen sehr offen für diese Entwicklung sind und sich intensiv engagieren. Es verwundert also nicht, dass das ‚Projekt Zukunftstaxi‘ bisher ein riesiger Erfolg ist: alle Förderungen waren in Handumdrehen vergeben. Wir wollen, dass alle, die auf elektrisch betriebene Taxen umrüsten wollen, auch die Chance auf eine finanzielle Unterstützung erhalten. Daher ist es uns wichtig, dass die inzwischen laufende zweite Förderstufe erweitert und sogar eine dritte Förderstufe aufgelegt wird. Dafür stellen wir nochmal eine Million Euro zur Verfügung, die zum Teil auch in den Ausbau der Infrastruktur gehen wird.“
Pressemitteilung rot-grüne Bürgerschaftskoalition (25.4.)