Die „Stiftung Lebensraum Elbe“ soll mehr Geld bekommen. Bislang gab es jährlich eine Zuwendung in Höhe von vier Prozent des Hafengelds, künftig steigt dieser Betrag auf fünf Prozent. Für das laufende Jahr geht es dabei um einen Betrag von etwa 500.000 Euro. Das zusätzliche Geld bringt die Hafenverwaltung HPA auf, ohne die Reedereien zusätzlich zu belasten. Die entsprechende Drucksache will der Senat am morgigen Dienstag beschließen.
Jens Kerstan, Senator für Umwelt und Energie, erklärt dazu: „Ich freue mich, dass künftig dauerhaft zusätzliches Geld für den Naturschutz an der Tideelbe bereitsteht. Die Stiftung ist ein gutes Beispiel dafür, wie Wirtschaft, Naturschutz und Stadt an einem Strang ziehen. Die beispielhaften Projekte kommen der Naturvielfalt und einer lebendigen Lebensader Elbe zu Gute.“
Dr. Elisabeth Klocke, Vorstand der Stiftung Lebensraum Elbe erklärt: „Mit der Erhöhung der Mittel honoriert der Senat die erfolgreiche Arbeit der Stiftung. Wir können neue Projekte auf den Weg bringen, um die Tideelbe als Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Menschen naturnäher zu gestalten.
Alexander Porschke, Vorsitzender NABU Hamburg und Mitglied des Stiftungsrats, erklärt: „Die Gesetzesänderung ist ein wichtiger Schritt, damit wirkungsvoller Einsatz für eine gesunde Elbe nicht nur ein relativ kurzes Intermezzo bleibt. Unsere Elbe hat es verdient, auch als Lebensraum für die Naturbewohner wieder in einen guten Zustand gebracht zu werden.“
Tobias Knahl, Abteilungsleiter Industrie, Energie, Umwelt der Handelskammer Hamburg und ebenfalls Mitglied des Stiftungsrats, erklärt: „Die Stiftung Lebensraum Elbe ist eine sinnvolle Einrichtung, um neben der wirtschaftlichen Nutzung auch das Ökosystem des Flusses zu fördern. Die vom Senat beschlossene finanzielle Stärkung der Stiftung ist eine Investition in pragmatischen Naturschutz, denn über den Einsatz der Mittel entscheiden Vertreter von Behörden, Umweltverbänden und Wirtschaft gemeinsam. “
Ein Arbeitsschwerpunkt der Stiftung ist die naturnähere Gestaltung von befestigten Ufern. Beispielsweise im Hamburger Holzhafen entfernte sie Steinschüttungen – und ermöglichte so neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung von Deichvorländern: Am Wrauster Bogen beseitigte die Stiftung eine Steinbarriere, die zur Fischfalle geworden war. Im Naturschutzgebiet Wittenbergen wurde ein Spülfeld zu einer Feuchtwiese umgestaltet. Ein Überblick über weitere Maßnahmen findet sich hier.
Die Stiftung Lebensraum Elbe wurde im Mai 2010 durch Beschluss der Hamburgischen Bürgerschaft gegründet, um Projekte zur Verbesserung des ökologischen Zustandes der Tideelbe selbst umzusetzen oder Projekte Dritter zu fördern. Im 11-köpfigen Stiftungsrat erarbeiten erstmals Vertreter der Umweltverbände, der Wirtschaft und der Stadt gemeinsam Lösungen für den Lebensraum Tideelbe. Vorstand der Stiftung ist Dr. Elisabeth Klocke. Das Grundstockvermögen der Stiftung beträgt derzeit rund 11,9 Mio. Euro. Für die Realisierung von Maßnahmen und Projekten stehen der Stiftung künftig jährlich etwa 2,5 Mio. Euro zur Verfügung. Mit den zusätzlichen Mitteln soll die Projektarbeit der Stiftung weiter ausgebaut werden. Auch in der geplanten Ästuarpartnerschaft der Unterelbe-Anrainer wird sich die Stiftung maßgeblich engagieren.
Pressemitteilung Behörde für Umwelt und Energie