“Mehr Hamburger auf‘s Fahrrad bringen”

Die Hamburg Marketing GmbH wird als Projektträger die Entwicklung und Durchführung der Kampagne für den Radverkehr ausschreiben und beauftragen, wie eine Kleine Anfrage des Grünen Bürgerschaftsabgeordneten Martin Bill ergab. Zentrales Ziel der Kampagne ist es, mehr Hamburgerinnen und Hamburger aufs Fahrrad zu bringen.

 

Die Kampagne soll sich zudem positiv auf das Mobilitätsverhalten als Teil der Lebenskultur auswirken und das Miteinander in den Fokus nehmen. Das Thema „Verkehrssicherheit“ wird dabei eine zentrale Rolle einnehmen. Die Kampagne soll im 3. Quartal 2018 starten und ist bis zum Jahr 2021 geplant. Jährlich sind dafür 1,5 Mio. Euro veranschlagt. Bei der Durchführung der Kampagne werden auch externe Partner wie z.B. die Mobilitätsverbände ADAC, ADFC und Fuss e.V. sowie die Hochbahn eingebunden.

Dazu Martin Bill, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN Bürgerschaftsfraktion: „Veränderungen brauchen eine kommunikative Begleitung. Das gilt sowohl für den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur wie auch für den Ausbau von Serviceangeboten wie z.B. StadtRAD und Bike+Ride. Zentrales Ziel der Kampagne ist der Motivationsanschub, auf kurzen und mittleren Strecken das Rad zu benutzen. Das dient der Lebensqualität in Hamburg, vermeidet Staus und ist gut für den Klimaschutz.

Die Kampagne wird eng von externen Akteuren begleitet. Die Einrichtung eines Runden Tisches als beratendes Gremium sichert eine breite Beteiligung verschiedener gesellschaftlicher Akteure. Das Thema „Verkehrssicherheit“ wird von zentraler Bedeutung sein. Hier gilt es nicht nur die geltenden Regeln zu vermitteln, wie z.B. Tempobegrenzungen und Parkverbot auf Radfahrstreifen, sondern auch für wechselseitige Rücksichtnahme und Akzeptanz zu werben. Denn gerade das Miteinander in wechselseitiger Rücksichtnahme scheint immer mehr im Vergessenheit zu geraten, ist für die Mobilität in einer Millionenstadt aber unverzichtbar.“

Hintergrund:

Damit Veränderungen verständlich und nachvollziehbar werden, bedarf der Ausbau von (Rad-)Infrastruktur und der von Serviceleistungen einer kommunikativen Begleitung. So steht es bereits im 2002 postulierten Leitbild „Radverkehr als System“ des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur. Auch das Bündnis für den Radverkehr beinhaltet die systematische und parallele Förderung des Radverkehrs in den drei Handlungsfeldern Infrastruktur, Service und Kommunikation. Auf Antrag der Fraktionen von GRÜNEN und SPD hat die Bürgerschaft am 03.03.2016 „eine langfristige, facettenreiche und moderne Kommunikationskampagne pro Rad in einem vergleichbaren Umfang wie zum Beispiel München auch in Hamburg zu entwickeln und umzusetzen“, beschlossen (vgl. Drs. 21/3312).

Pressemitteilung GRÜNE Bürgerschaftsfraktion Hamburg


Die lange versprochene Radkampagne kommt!

Als Teil seines »Fahrradstadt«-Programms will der rot-grüne Senat 2018 eine Kommunikationskampagne zur Förderung des Radverkehrs starten. ADFC Hamburg: »Gut so! Radverkehr braucht Rückenwind, aber auch mehr Platz!«

Um den Wandel Hamburgs zur Fahrradstadt zu begleiten, schiebt der rot-grüne Senat nun die im »Bündnis für den Radverkehr” versprochene Kommunikationskampagne an – eine alte Forderung des ADFC Hamburg. Viktoria Wesslowski, Referentin für Verkehrspolitik des Fahrradclubs: „Das Bündnis für den Radverkehr sieht tiefgreifende Veränderungen im Straßenbild der Stadt und in der Mobilität der Menschen vor. Solche Veränderungen müssen begleitet und erklärt werden. Es ist höchste Zeit, dass der Senat diese Aufgabe angeht.

Die Fahrradkampagne ist mit insgesamt 7,5 Millionen Euro über 5 Jahre verteilt ausgestattet (zum Vergleich: die Medienkampagne für die Elphilharmonie kostete 10 Millionen Euro). Dafür soll von 2018 bis einschließlich 2021 ein umfassender Marketingmix das Radfahren „als urbanen Lebensstil glaubwürdig und nachhaltig positionieren“, so Hamburg Marketing. Die finanzielle Ausstattung der Kampagne sieht der ADFC als gut angelegtes Geld: „Um endlich den Standards für Luftreinhaltung zu entsprechen, braucht Hamburg die Verkehrswende und vor allem den Radverkehr. Die Kampagne ist damit eine Investition in die Gesundheit der Hamburger Bürger*innen“.

In einem Teil der Kampagne soll es auch um Verkehrssicherheit gehen. Der ADFC Hamburg erhofft sich hier vor allem, dass Radfahrende als Verkehrsteilnehmer*innen ernst genommen und dass ihnen genügend Raum gegeben wird. „Wir beobachten leider noch immer, dass nicht alle Verkehrsteilnehmer*innen wissen, wer wo fahren darf«, sagt Wesslowski. »Außerdem werden Radfahrer*innen noch häufig zu eng und zu schnell von Autofahrer*innen überholt.“ Die Kampagne sollte daher auch Regelwissen vermitteln und für ein besseres Miteinander im Verkehr werben.

Pressemitteilung Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club, Landesverband Hamburg e. V.

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