Mehr Informationen und Aufklärung beim Denkmalschutz

Im September 2022 stellte das Denkmalschutzamt eine komplette Siedlung in Poppenbüttels Nord-Osten, die „Hamburg Bau ’78“, unter Denkmalschutz. Es handelt sich um ein Ensemble aus sehr unterschiedlichen Haustypen wie beispielsweise Gartenhofbungalows, Einzelhäusern, Stadthäusern und Kettenhäusern. Ziel des damaligen FDP-Bausenators Rolf Bialas war es, die Stadtflucht durch attraktive und sehr preisgünstige Immobilien im Rahmen eines Familienförderprogramms aufzuhalten.

 

Die Eigentümerinnen und Eigentümer dieser Ende der 70er Jahre zunächst als Bauausstellung erstellten 221 Musterhäuser wurden von der Feststellung des Denkmalschutzamtes überrascht und, wie in solchen Fällen üblich, erst im Nachgang über die gutachterliche Bewertung in Kenntnis gesetzt. Den Anwohnerinnen und Anwohnern wurden schriftlich die Gründe mitgeteilt und weitere Informationen über eine Online-Veranstaltung angeboten. Offenbar konnten nicht alle Detailfragen auf diesem Weg beantwortet werden, denn es herrscht große Verunsicherung darüber, wie sich der Denkmalschutz konkret im Weiteren auf die jeweilige Immobilie auswirken wird. Vor allem die enormen finanziellen bzw. steuerlichen Vorteile bei der Instandhaltung oder Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden scheinen nicht ausreichend dargestellt worden zu sein.
Außerdem fragen sich die Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung „Hamburg Bau ‘78“, warum es nicht möglich ist, lediglich einzelne der noch im Originalzustand befindlichen Gebäude der damaligen 85 ausstellenden Baufirmen und nicht die ganze Siedlung einzustufen.

Jörg Wellner, Vorsitzender der SPD Oberalster:
„Als SPD vor Ort fordern wir, dass durch das zuständige Denkmalschutzamt zeitnah eine Informationsveranstaltung in Präsenz vor Ort durchgeführt wird, damit viele der offenen Fragen dort direkt geklärt und eventuelle Fehlinterpretationen korrigiert werden können. Diese Forderung haben wir über unsere SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung Wandsbek bereits in Form eines Antrages für den Regionalausschuss Alstertal am 22.02.2023 eingereicht.
Darüber hinaus setzen wir uns dafür ein, dass es zu einer Korrektur der Wirkung des Denkmalschutzes kommt. Aus unserer Sicht ist es unnötig und für die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner nicht zumutbar, dass sich der Denkmalschutz auch auf den Innenbereich der Gebäude erstreckt. Eine Unterschutzstellung des Ensembles und der äußeren Gestaltung wäre absolut ausreichend. Hierzu werden wir versuchen, eine Korrektur der zuständigen Kulturbehörde über unsere Mitglieder in der SPD-Bürgerschaftsfraktion herbeizuführen.“

Pressemitteilung der SPD Hamburg Oberalster (Poppenbüttel, Lemsahl-Mellingstedt, Duvenstedt, Wohldorf-Ohlstedt)

siehe auch TO der Regio Alstertal am 22.2.: https://sitzungsdienst-wandsbek.hamburg.de/bi/to010.asp?SILFDNR=1002821

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