Mehr Tempo 30 für Hamburg

»Tempo 30 schützt die Menschen vor Unfällen, Lärm, Stress und schlechter Luft«, sagt Wiebke Hansen, verkehrspolitische Campaignerin des ADFC Hamburg. »Die Verkehrs- und Umweltprobleme in Hamburg sind inzwischen so groß, dass verkehrsbeschränkende Maßnahmen zum Wahlkampfthema geworden sind«. Woran aber liegt es, dass es mit der Ausweitung von Tempo 30 in Hamburg dennoch nur schleppend vorangeht? Wie lässt sich das ändern und was können die Hamburger*innen selbst tun? Und was sagen Betroffene und Parteienvertreter*innen dazu?

 

Darüber und vieles andere rund um Tempo 30 diskutierten Ewald Aukes (FDP), Antje Müller (Elternkammer), Lars Pochnicht (SPD), Heike Sudmann (Die Linke), Anjes Tjarks (Die Grünen) und Wiebke Hansen (ADFC).

Die Veranstaltung bildete zugleich den Auftakt zur neuen ADFC-Kampagne „Tempo 30 an sozialen Einrichtungen“, mit der der Fahrraclub helfen will, die Verkehrssicherheit vor allem ganz junger und älterer Menschen, Schüler*innen und Hilfsbedürftigen zu verbessern. Hansen: »Wir rufen alle Hamburger*innen dazu auf, mithilfe unseres Web-Tools Tempo 30 im Umfeld von Kitas, Schulen, Senioreneinrichtungen und Krankenhäusern zu fordern.« Das Web-Tool ist über die Webseite hamburg.adfc.de/tempo30sozial zu erreichen und soll auch dazu dienen, die Verkehrssituation rund um Hamburgs mehr als 1800 soziale Einrichtungen besser zu erfassen und so die Stadt bei der lückenlosen Anordnung von Tempo 30 in deren Umfeld zu unterstützen.

»Etwa 500 soziale Einrichtungen werden überhaupt noch nicht durch Tempo 30 geschützt«, kritisiert Hansen. Laut Straßenverkehrsordnung muss Tempo 30 aber überall dort die Regel sein, wo sich Haupteingänge von sozialen Einrichtungen befinden oder wo „Quell- und Zielverkehr“ herrscht, also auch in den Nachbarstraßen. Hansen: »Hamburgs Innenbehörde prüft aber nur die Meldeadresse der Einrichtung«. Angesichts von Demonstrationen und zahlreichen Medienberichten hat die SPD nun angekündigt, die Einrichtung von Tempo 30 an sozialen Einrichtungen zu erleichtern. »Wir fordern Innensenator Andy Grote auf, seinen Worten jetzt Taten folgen zu lassen und die pauschale Ablehnung von Tempo 30 an Straßen, auf denen sechs oder mehr Busse in der Stunde fahren, noch vor der Bürgerschaftswahl aus der entsprechenden Anordnung zu streichen«, so Hansen. In diesem Zuge solle Senator Grote die Einführung von Tempo 30 auch an Straßen mit mehr als zwei Kfz-Spuren im Umfeld sozialer Einrichtungen ermöglichen.

Partner der Kampagne sind die Elternkammer Hamburg und der Landeselternausschuss der Kindertagesbetreuuung. Sie und die Veranstaltung werden gefördert von der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung aus Mitteln der Bingo! – Die Umweltlotterie.

Zur Kampagne „Tempo 30 an sozialen Einrichtungen“: https://hamburg.adfc.de/tempo30sozial
ADFC Hamburg zu Tempo 30 und Position zu Tempolimits: https://hamburg.adfc.de/tempo30

Pressemitteilung ADFC HH

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