„Tempolimit Jetzt!“ vermeidet bis 2034 bis zu 100 Millionen Tonnen CO2
• DUH möchte über Gerichtsentscheidungen weitere kurzfristig wirksame Klimaschutzmaßnahmen wie ein Tempolimit auf Autobahnen und Absenkung der Höchstgeschwindigkeit außerorts und in den Städten durchsetzen
• Frist des Bundesverfassungsgerichts an die Bundesregierung zur Stellungnahme zu den beiden von der DUH unterstützten Klimaklagen lief am 31.Oktober aus
• DUH tritt im ARD-Dokudrama „Ökozid“ (Mi 18.11., 20.15 Uhr im Ersten) als Zeuge der Anklage auf und belegt im Film die Fernsteuerung der Bundesregierung durch Autokonzerne
• Darsteller des Dokudramas wie Nina Kunzendorf, Edgar Selge und Friederike Becht rufen auf, unter www.duh.de/tempolimit-jetzt für ein Tempolimit zu stimmen
Schauspieler und Schauspielerinnen des ARD-Umweltdramas „Ökozid“ unterstützen die Forderung der Deutschen Umwelthilfe (DUH), dass die Bundesregierung noch vor der Bundestagswahl im nächsten Jahr ein Tempolimit auf Autobahnen und die Absenkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit außerorts und in unseren Städten beschließen soll.
Die DUH hat in diesem Jahr insgesamt drei Rechtsverfahren gegen die Bundesregierung für zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen zur Erfüllung der Verpflichtungen des Pariser Klimaabkommens auf den Weg gebracht. Vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg liegt derzeit eine Klage der DUH mit Fokus auf die Klimaziele im Verkehrsbereich. Vor dem Bundesverfassungsgericht unterstützt die DUH zwei Verfassungsbeschwerden. Mit den dabei vorgeschlagenen Maßnahmen soll eine Klimakatastrophe vermieden werden, wie sie in dem ARD-Dokudrama „Ökozid“ für das Jahr 2034 dargestellt wird.
Den ARD-Film „Ökozid“ über eine fiktive Verhandlung zu den Auswirkungen der Klimakrise mit der Bundesregierung auf der Anklagebank kommentiert Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, der als „Zeuge der Anklage“ für die Versäumnisse im Verkehrssektor im Film auftritt:
„Das im Jahr 2034 spielende Gerichtsdrama ‚Ökozid‘ zeigt uns ein Schreckensbild der Dürre und ausufernden Waldbrände in Deutschland. Dieses Katastrophenszenario ist realistisch, wenn wir jetzt nicht gegensteuern. Mit unseren realen Klagen des Jahres 2020 vor den höchsten deutschen Gerichten versuchen wir die Bundesregierung zu zwingen, kurzfristig mögliche Maßnahmen wie ein Tempolimit zu ergreifen. Nur so lässt sich die Klima-Apokalypse verhindern, um das fiktive Gerichtsdrama ‚Ökozid‘ nicht Realität werden zu lassen.
Wir fordern gemeinsam mit den Schauspielerinnen und Schauspielern des Films alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich unter www.duh.de/tempolimit-jetzt für ein Tempolimit einzusetzen und damit ein klares Signal gegen Kampagnen wie die von CSU und AfD gegen Klimaschutz und Verkehrssicherheit zu setzen.“
Die DUH fordert die Bundesregierung auf, als letztes Industrieland ein Tempolimit nach dem Beispiel der Niederlande festzulegen und die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen tagsüber zwischen 6 – 19 Uhr auf 100 km/h abzusenken. Zwischen 19 und 6 Uhr sollte Tempo 120 auf allen Autobahnen gelten. Auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen fordert die DUH eine Absenkung auf 80 km/h und innerstädtisch eine Regelgeschwindigkeit von 30 km/h.
Mit knapp einem Fünftel des CO2-Ausstoßes verantwortet der Verkehrssektor einen seit 30 Jahren unverändert hohen Teil des Klimagasausstoßes von Deutschland. Die Umsetzung eines Tempolimits auf Autobahnen und die Absenkung der Höchstgeschwindigkeit außerorts und in der Stadt würde aufsummiert allein bis 2034 bis zu 100 Millionen Tonnen CO2 einsparen.
Einige Schauspielerinnen und Schauspieler des Films „Ökozid“ unterstützen die Aktion „Tempolimit Jetzt!“. Die schriftlichen Statements finden Sie untenstehend oder als Videos hier: https://www.youtube.com/c/DeutscheUmwelthilfeDUH
Nina Kunzendorf spielt Wiebke Kastager, Chefanwältin der Koalition der 31 Staaten: „Ökozid spielt im Jahr 2034 und allein in den 14 Jahren bis dahin könnten wir mit der Einführung eines Tempolimits etwa 100 Million Tonnen CO2 einsparen. Das ist nur eine der vielen konkreten Forderungen an die Bundesregierung, aber es wäre ein sehr wirksames Mittel. Deshalb unterstütze ich die Aktion ‚Tempolimit Jetzt‘ und ich möchte Sie bitten: Machen Sie mit. Setzen Sie sich mit Ihrer Stimme für ein Tempolimit ein.“
Edgar Selge, spielt den Vorsitzenden Richter Prof. Dr. Hans-Walter Klein: „Ich nutze diese Gelegenheit gerne, mich der Aktion ‚Tempolimit Jetzt!‘ anzuschließen. Allein mit dieser Aktion würden in den nächsten 14 Jahren an die 100 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Es ist überhaupt nicht einzusehen, warum das Tempolimit nicht jetzt eingeführt wird.“
Friederike Becht, spielt Larissa Meybach, Anwältin der Koalition der 31 Staaten: „Ich bin für ‚Tempolimit Jetzt!‘, weil eine Tempo-Beschränkung sofort das Klimagas CO2 reduziert und gleichzeitig für mehr Sicherheit auf den Straßen sorgt. Ich bin für: Vom Gas runter. Und dafür, nachhaltig und einfach unsere Zukunft zu schützen – und Sie können sich auch dafür stark machen. Unterstützen Sie die Aktion ‚Tempolimit Jetzt!‘ mit Ihrer Stimme.“
Jetzt für ein Tempolimit stimmen: https://www.duh.de/tempolimit-jetzt/
Pressemitteilung Deutsche Umwelthilfe (DUH)