NABU sucht freiwillige Helfer*innen für Arbeitseinsatz im Raakmoor
Am Samstag, den 12. Oktober 2024, veranstaltet der NABU Hamburg in Kooperation mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) ab 10 Uhr einen Moor-Aktionstag im Naturschutzgebiet Raakmoor. Zum Erhalt wertvoller, offener Moor-Lebensräume mit ihrer spezialisierten Tier- und Pflanzenwelt sollen aufwachsende junge Gehölze entfernt werden.
Naturfreund*innen sind herzlich eingeladen, bei diesem Moorschutz-Einsatz mitzuhelfen. Dieser und weitere Termine zum Mitmachen sind unter www.NABU-Hamburg.de/termine zu finden.
Das Raakmoor wurde in der Vergangenheit durch Entwässerung, Torfabbau und landwirtschaftliche Nutzung erheblich geschädigt – so wie der Großteil der Moore Deutschlands. Etwa 95 % der Moore sind hierzulande entwässert und werden überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Die spezialisierten Tier- und Pflanzenarten der Moore sind daher selten geworden und vielerorts ganz verschwunden. Zugleich werden Moore durch Entwässerung gerade auch in ihren Funktionen geschädigt, die in Zeiten der Klimaerwärmung von großer Bedeutung für den Menschen sind – als effektive Speicher großer Regenmengen, als Regulatoren des lokalen Klimas mit kühlender Wirkung im Sommer und als wichtigster Kohlenstoff-Speicher unter allen Land-Ökosystemen. „Wird Mooren das Wasser entzogen, beginnt sich ihre Torfschicht unter dem Einfluss von Sauerstoff zu zersetzen. Dabei wird der über lange Zeiträume im Moorboden gespeicherte Kohlenstoff als CO² freigesetzt“, erläutert Frederik Schawaller, Moorschutz-Referent beim NABU Hamburg. Auf diese Weise trägt die Entwässerung der Moore mit einem Anteil von über 7 % ganz erheblich zum Treibhausgas-Ausstoß in Deutschland bei.
Im Raakmoor werden bereits seit 1977 Anstrengungen zur Regeneration noch verbliebener Moorflächen unternommen. Maßnahmen zur Wiedervernässung waren hierbei der Schlüssel für einen heute deutlich sichtbaren Erfolg. Solange aber nicht in allen Moorflächen wieder dauerhaft hohe Wasserstände hergestellt sind, bleiben Pflegemaßnahmen wie das „Entkusseln“ notwendig. Hierbei werden aufwachsende Gehölze, welche natürlicherweise nicht im Moor wachsen würden, per Hand, Astschneider oder Hacke entfernt. Andernfalls würden Gehölze die lichtliebende Moorvegetation verdrängen – darunter viele gefährdete Arten wie Sonnentau und Moorlilie – und dem Moor zusätzlich viel Wasser entziehen.
Für den Schutz und die Pflege des Naturschutzgebiets Raakmoor engagieren sich seit vielen Jahren die betreuenden Verbände NABU mit der Gruppe Langenhorn/Fuhlsbüttel und die SDW. Beim kommenden Moor-Aktionstag bieten die Naturschützer*innen einen besonderen Einblick in das Raakmoor und v.a. die Möglichkeit, selbst beim Moorschutz mit anzupacken. Bettina Amedick, Leiterin der NABU-Gruppe Langenhorn/Fuhlsbüttel: „Wir freuen uns auf viele helfende Hände und neue Mitstreiter*innen für den Moorschutz!“
Hinweis: Der Aktionstag findet am 12.10. von 10 Uhr bis maximal 15 Uhr statt. Warme und kalte Getränke sowie ein kleines Mittagessen stellt der NABU Hamburg. Wer mitmachen möchte, meldet sich bitte bis zum 10.10. um 12:00 Uhr auf der Website des NABU Hamburg unter www.NABU-Hamburg.de/aktionstage für den Aktionstag an. Bei der Anmeldung werden der genaue Treffpunkt und alle weiteren Infos bekannt gegeben.
Pressemitteilung NABU Hamburg