Tag der Feuchtgebiete: NABU fordert entschiedenen Schutz und Wiederherstellung der Moore
Dichter Nebel liegt über dem Moor, während das Wasser geheimnisvoll in der Morgensonne glitzert. Seit Jahrhunderten faszinieren diese urtümlichen Landschaften die Menschen – einst als unheimlich gefürchtet, heute als wertvolle Ökosysteme geschätzt. Moore sind nicht nur Orte der Legenden, sondern auch essenzielle Klimaschützer und Lebensräume für seltene Arten. Zum Tag der Feuchtgebiete (2. Februar) rückt der NABU ihre Bedeutung in den Fokus und lädt dazu ein, die Magie und den Wert dieser einzigartigen Naturgebiete neu zu entdecken.
„Der Schutz, die Wiederherstellung und die nasse Nutzung unserer Moore ist drängender denn je“, betont NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger. „Zwar bedecken Moore nur etwa drei Prozent der globalen Landfläche, jedoch speichern sie doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder zusammen. In Deutschland werden rund 94 Prozent der Moore entwässert und verursachen etwa sieben Prozent der nationalen Treibhausgasemissionen. Ihre Wiedervernässung ist daher ein entscheidender Hebel im Kampf gegen die Natur- und Klimakrise“.
Neben ihrer Funktion als CO₂-Speicher leisten intakte Moore einen essenziellen Beitrag zum Hochwasserschutz, indem sie Wasser aufnehmen und langsam wieder abgeben. „Ihre Wiederherstellung fördert somit nicht nur die Biodiversität, sondern mildert auch die Folgen von Extremwetterereignissen“, ergänzt Krüger. „Leider stößt der Moorschutz in Deutschland oft an seine Grenzen, weil die Flächen seit langem entwässert und vom Menschen genutzt werden. Angesichts der fortschreitenden Natur- und Klimakrise ist es dringend notwendig, die Wiederherstellung von Mooren deutlich zügiger voranzutreiben. Eine Beschleunigungsoffensive kann helfen, rechtliche Hürden abzubauen und Flächen für den Moorschutz zu sichern.”
Der NABU spricht sich dafür aus, insbesondere in moorreichen Regionen eine großflächige Umstellung der entwässerungsbasierten Landnutzung auf Paludikultur durch staatliche Förderung zu unterstützen. Hintergrund ist, dass 87 Prozent der deutschen Moorflächen land- oder forstwirtschaftlich genutzt werden, wodurch eine vollständige Wiederherstellung oft nicht möglich ist. Durch eine Anhebung der Wasserstände und eine an die nassen Bedingungen angepasste Bewirtschaftung kann jedoch ein erheblicher Beitrag zum Natur- und Klimaschutz geleistet werden. Zudem lassen sich durch die nachhaltige Verarbeitung der Nasswiesenbiomasse als schnellwachsender regionaler Rohstoffersatz für Holz weitere CO₂ -Äquivalente einsparen. Der gemeinsam mit REWE im Jahr 2022 gegründete NABU-Klimafonds unterstützt landwirtschaftliche Betriebe bei der Umstellung auf eine Nasswiesenbewirtschaftung und fördert innovative Nutzungskonzepte auf Zeit. Denn letztendliches Ziel der NABU/REWE-Allianz ist es, sich wirtschaftlich selbst tragende, zukunftsfähige, landwirtschaftliche Betriebe zu entwickeln und Politik und Verwaltung eine Blaupause für eine klimafreundlichere Landwirtschaft anzubieten.
Innerhalb des NABU-Klimafonds sind dabei bereits tragfähige Kooperationen zu energetischen und stofflichen Verwertern der Biomasse aus Paludikulturen landwirtschaftlich genutzter Flächen geschaffen worden.
Der NABU ruft Wählerinnen und Wähler dazu auf, den Moorschutz in ihre Wahlentscheidung einzubeziehen. Weitere Informationen zum Thema und den Forderungen des NABU finden Sie hier: Infos und NABU-Forderungen zur Bundestagswahl 2025 am 23. Februar.
Pressemitteilung NABU