Motoren aus – Öko-Strom an

Ein halbes Jahr nach technischer AbnahmNABU_mir_stinktse ist es endlich soweit. Der Stecker der Landstromanlage am Kreuzfahrtterminal Altona wird morgen am 03. Juni 2016 zum ersten Mal an ein Kreuzfahrtschiff angeschlossen. Die AIDASol ist das erste Schiff, welches den Öko-Strom während der Liegezeit nutzt und leistet damit ihren Beitrag, die Luftreinheit im Hafen zu verbessern. Die Abnahme des Hamburger Landstroms bleibt jedoch leider absolute Ausnahme.

 

Über 13 Millionen Euro Steuergelder hat der Bau des Landstromanschlusses am Terminal gekostet. Der Hafen soll so grüner werden, die Kreuzfahrtschiffe weniger die Luft verpesten. Mit der Inbetriebnahme der Anlage in Altona ist ein wichtiger Zwischenschritt für die Verbesserung der Luftqualität endlich abgeschlossen.

Allerdings wird während der gesamten Kreuzfahrtsaison 2016 der Stromanschluss voraussichtlich lediglich vier Mal genutzt. Die AIDASol ist derzeit das einzige Schiff, welches in Altona den Landstrom abnimmt. Insgesamt aber erwartet Hamburg in diesem Jahr etwa 160 Anläufe durch 33 verschiedene Kreuzfahrtschiffe.

“Die Luftverpestung durch die schwimmenden Dreckschleudern im Hafen geht also weiter. Das darf die Stadt nicht mehr lange tolerieren”, so Alexander Porschke, 1. Vorsitzender NABU Hamburg.

Kaum ein anderes Kreuzfahrtschiff verfügt über die nötige Technik, um Landstrom anzunehmen. Selbst diejenigen, die es könnten, tun dies nicht. Landstrom kostet etwa 20 Cent pro Kilowattstunde, an Bord produzieren die Luxus-Liner ihren Strom aus Marine Diesel für etwa 5 Cent. Bis auf AIDA Cruises legen alle Reedereien bisher noch eine beschämende Verweigerungshaltung an den Tag. „Dies gefährdet nicht nur Gesundheit und Umwelt. Die Nutzung der Landstromanlage steht in einem ungeheuren Missverhältnis zu den millionenschweren Investitionen, für die wir Steuerzahler aufkommen“, so Porschke.
Deshalb fordert der NABU-Vorsitzende von den politisch Verantwortlichen konsequentere Vorgaben für die Reedereien. „Entweder die Schiffe nehmen eines der zahlreichen Angebote freiwillig an oder sie müssen dazu verpflichtet werden. Wer nichts tut, muss für seine Umweltverschmutzung eine Abgabe zahlen. Es darf nicht dazu kommen, dass diejenigen, die in Umweltschutz investieren, am Ende die Dummen sind.“

Pressemitteilung NABU HH

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