Seit vielen Jahren setzt sich der NABU für saubere Luft in Schifffahrt und Häfen ein. Deswegen begrüßt der NABU Landesverband Hamburg, dass die Hansestadt Hamburg den Ausbau der Landstromversorgung sowohl für Containerschiff-Liegeplätze als auch für die Kreuzfahrtterminals umsetzt. Dieser Schritt ist für die Gesundheit der Menschen vor Ort wichtig und gleichzeitig eine bedeutende Maßnahme zur Reduzierung schädlicher Klimagase während der Liegezeit, so die Überzeugung des NABU.
„Das Engagement des NABU für saubere Luft in Häfen hat sich gelohnt, denn ohne unsere jahrelange Beharrlichkeit wäre Hamburg nicht zum Vorreiter für Landstromversorgung bei Kreuz- und Handelsschifffahrt geworden. Heute kommen internationale Hafenvertreter nach Hamburg, um sich anzuschauen, wie vor allem deutsche Technologie stark belasteten Hafenstädten bei Luftreinhaltung und Klimaschutz gute Dienste leisten kann. Aber: allein kostspielige Landstromanlagen vorzuhalten, nutzt wenig, wenn die Reeder aus Kostengründen die Abnahme von „grünem Strom“ verweigern. Oder wenn Schiffe nicht ausgerüstet sind, um Landstrom zu beziehen. Deswegen muss es politisches Ziel sein, spätestens bis zur geplanten Fertigstellung der Anlagen 2025, eine verbindliche Abnahme von Landstrom anzukündigen, damit die Reedereien ausreichend Zeit haben, ihre Schiffe entsprechend umzurüsten. Denn es kann nicht sein, dass rund mehrere Zehnmillionen Euro Steuergelder in Anlagen gesteckt werden, die dem Gesundheits- und dem Klimaschutz dienen, von den Verursachern der Emissionen aber nicht konsequent genutzt werden müssen“, sagt Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg.
Der NABU ist mit über 27.000 Mitgliedern Hamburgs größter Umweltverband. Mit praktischem Naturschutz, politischem Druck und Umweltbildung sorgen NABU-Aktive überwiegend ehrenamtlich dafür, dass Hamburg grün und lebenswert bleibt. Weitere Informationen und Mitmachangebote unter www.NABU-Hamburg.de.
Pressemitteilung NABU Hamburg
HPA beginnt mit dem Bau weiterer Landstromanlagen
Um die Ziele des Luftreinhalteplans zu erreichen und einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Klimaneutralität der Freien und Hansestadt Hamburg zu gehen, hat die Hamburger Bürgerschaft die Hamburg Port Authority (HPA) beauftragt, Landstromanlagen auf den Containerterminals Burchardkai, Tollerort und Eurogate sowie den Kreuzfahrtterminals Steinwerder und HafenCity federführend zu planen und zu errichten. Mit dem Ausbau der Landstrom-Versorgung setzt der Hamburger Hafen ein deutliches Zeichen für mehr Umweltschutz und steigert zudem seine Attraktivität im Hinblick auf die global stetig wachsende Nachfrage nach klimaneutralen und umweltschonenden Logistikketten und Schiffsreisen. Die nachhaltigen Investitionen für das Vorhaben werden durch städtische Mittel sowie durch das Bundesprogramm zur Förderung des Ausbaus von Landstromanlagen (Verwaltungsvereinbarung Errichtung von Landstromanlagen) gefördert.
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Vergabeprozesses geht das Projekt nun in die Ausführungsphase über. Als Generalunternehmer konnte SIEMENS für die Containerterminals Burchardkai und Tollerort sowie PowerCon für das Containerterminal Eurogate und das Kreuzfahrtterminal Steinwerder gewonnen werden. Die Schiffsanschlusssysteme der Containerterminals werden von Igus entwickelt, am Kreuzfahrtterminal von STEMMANN-Technik. Alle Projektpartner können auf fundierte Erfahrungen beim Bau von Landstromanlagen zurückblicken. Zusammen mit den Terminalbetreibern werden die Projektpartner innovative Pionierarbeit leisten, weil die Anlagen zum Großteil die ersten ihrer Art in Europa sind.
Bis 2025 wird auch das Kreuzfahrterminal HafenCity mit einer Landstromanlage ausgestattet, weitere Terminals auch für andere Schiffssegmente sind in Planung. Nach der Fertigstellung der Anlagen können Seeschiffe in Hamburg mit Ökostrom versorgt werden. Mit der Testphase des Betriebs Anfang 2023 wird Hamburg bereits einen großen Schritt in Richtung Dekarbonisierung des Hafens unternehmen und der für 2030 vorgesehenen Regulierung der EU um viele Jahre voraus sein. Hamburg hat sich zusammen mit den anderen Nordrange-Häfen (Antwerpen, Bremerhaven, Rotterdam, Le Havre) noch ehrgeizigere Ziele gesetzt, um einen Beitrag zu nachhaltigen Logistikketten zu leisten.
Hamburg Port Authority
Die Hamburg Port Authority (HPA) betreibt seit 2005 ein zukunftsorientiertes Hafenmanagement aus einer Hand und ist überall dort aktiv, wo es um Effizienz, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit im Hamburger Hafen geht. Den wachsenden Ansprüchen des Hafens begegnet die HPA mit intelligenten und innovativen Lösungen. Die HPA ist verantwortlich für die effiziente, ressourcenschonende und nachhaltige Planung und Durchführung von Infrastruktur- maßnahmen im Hafen und ist Ansprechpartner für alle Fragen hinsichtlich der wasser- und landseitigen Infrastruktur, der Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs, der Hafenbahnanlagen, des Immobilienmanagements und der wirtschaftlichen Bedingungen im Hafen. Dazu stellt die HPA die erforder- lichen Flächen bereit und übernimmt alle hoheitlichen Aufgaben und hafenwirtschaftlichen Dienstleistungen. Sie vermarktet spezielles, hafenspezifisches Fachwissen und nimmt zudem die hamburgischen Hafeninteressen auf nationaler und internationaler Ebene wahr.
Pressemitteilung Hamburg Port Authority