NABU beklagt illegale Entsorgung von Gartenmüll

Kaum geht das Gartenjahr zu Ende, stellen die Schutzgebietsbetreuer des NSG Ammersbek-Niederung  wieder die vermehrte illegale Entsorgung verschiedenster Haushalts- und Gartenabfälle wie Rasenschnitt, Gehölz- und Staudenreste sowie mit Laub gefüllte Plastiktüten und Blumentöpfe in der freien Landschaft fest.

Besonders betroffen hiervon sind diejenigen Bereiche in der Landschaft, die am Ortsrand in unmittelbarer Nähe zu Wohnhäusern liegen und die gut mit dem Fahrzeug zu erreichen sind.

„Das Einbringen von organischen Abfällen aus privaten Haushalten und Gärten stellt allerdings eine erhebliche Beeinträchtigung dieser Lebensräume dar“ sagt Sönke Meyer vom NABU-Arbeitskreis Walddörfer. Für seinen Kollegen Jürgen Grimme handelt es sich ebenfalls um kein Kavaliersdelikt: „Unsere heimischen Pflanzen und Tiere sind auf eine intakte Natur angewiesen“. Beide Naturschützer setzen sich seit 2004 für den Schutz dieses Gebietes sowie der umgebenden Landschaft ein.

Das Einbringen von Gartenmüll  in die freie Natur wird oftmals unterschätzt, Oft wird die Meinung vertreten, man füge der Natur damit keinen Schaden zu, da es sich um verrottendes Material handelt.

Allerdings zerstört diese Art der  Abfallbeseitigung häufig wertvolle, sensible Lebensräume. Zum einen verdeckt und erstickt der Kompost die natürliche Vegetation, zum anderen stellt er über die Jahre eine massive Düngung der ehemals nährstoffarmen Standorte dar.

Dies führt zum massiven Vordringen Stickstoff liebender Allerweltsarten wie Brennnessel, Ampfer, Beifuß oder Giersch. Empfindliche Arten wie Buschwindröschen, Schlüsselblumen oder wilde Veilchen, die gerade an Waldränderen oder schattigen Knicks ihren Lebensraum haben, gehen hingegen mehr und mehr verloren.

Zusätzlich werden mit den Gartenabfällen oftmals auch gebietsfremde Organismen in der freien Landschaft eingeschleppt. Bekannte Beispiele hierfür sind das Drüsige Springkraut, Japanischer Staudenknöterich oder der Herkules-Bärenklau. Aber auch die Spanische Wegschnecke verdankt ihren rasanten Eroberungszug der letzten Jahre unter anderem auch der Verbreitung durch achtlos in die freie Landschaft verbrachte Gartenabfälle.

Zudem verstößt diese illegale Abfallentsorgung gegen das Abfall- und häufig auch gegen das Naturschutzrecht und wird als Ordnungswidrigkeit mit einem erheblichen Bußgeld geahndet.

Aus diesem Grunde bitten die beiden Naturschützer, keine organischen Abfälle aus Haushalten und Gärten in der freien Natur zu entsorgen. Durch verantwortungsbewusstes Handeln kann ein großer Beitrag für den Erhalt unserer Natur geleistet werden.

Wer sich für die Aktivitäten des NABU Walddörfer interessiert, kann eines der regelmäßigen Treffen der Gruppe besuchen. Termin ist jeweils der erste Dienstag im Monat ab 19 Uhr „Op‘n Böhn” in der Volksdorfer Schulkate, Im alten Dorfe 60.

Weitere Informationen über die Aktivitäten des NABU Walddörfer findet man auch im Internet unter www.nabu-hamburg.de/walddoerfer
Foto: NABU
Pressemitteilung NABU Walddörfer

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