NABU fordert Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk

Bunte Feuerräder, zischende Raketen und krachende Böller: Feuerwerk gehört für vielen Menschen an Silvester und anderen Festen dazu – allerdings ist es in jüngster Zeit zunehmend umstritten. Denn Feuerwerk bringt vor allem an Silvester jedes Jahr starke Feinstaubbelastung und enorme Müllmengen mit sich, zudem hat es schädliche Auswirkungen auf Wildtiere. Der NABU fordert daher ein Verbot privater Silvesterknallerei und eine Beschränkung auf zentral organisierte Feuerwerke.

 

„Die Erfahrung der letzten beiden Jahre hat uns gezeigt, dass wir den Jahreswechsel auch ohne private Silvesterfeuerwerke feiern können. Wir schlagen vor, dass die Stadt ein zentrales Feuerwerk organisiert, vorzugsweise eine Lichtshow. Die Konzentration auf einen bestimmten Ort reduziert Müll und Lärm – so kann das neue Jahr umwelt- und naturfreundlicher begrüßt werden. Und ganz nebenbei ist der Verzicht auf Feuerwerk auch ein ganz praktischer Beitrag zum Artenschutz. Wenn man es mit dem Schutz der Biodiversität wirklich ernst meint, dann muss man irgendwann auch damit anfangen“, sagt Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg.

Vögel leiden nämlich besonders unter knallendem Feuerwerk – und das nicht nur an Silvester. Der NABU fordert daher auch ein grundsätzliches Verbot von Feuerwerken in der Brutzeit von März bis August. Der Frühlings-DOM (24.03.-23.04.) und der Hafengeburtstag (05.-07.05.) liegen im kommenden Jahr beispielsweise in der besonders sensiblen Brutzeit der Vögel. Zu beiden Anlässen wurden bisher teils mehrfach Feuerwerke gezündet. Auch diese Feuerwerke sollten in Zukunft durch immissionsärmere Alternativen ersetzt werden.

„Bei Vögeln löst der heftige Lärm den Fluchtreflex aus. Sie fliehen in große Höhen, landen für lange Zeit nicht und kehren nur zögerlich zu ihren Rast- und Schlafplätzen zurück. Dadurch verbrauchen sie viel Energie, die sie zum Überleben in der kalten Jahreszeit brauchen. Das kann schnell lebensbedrohend werden. Feuerwerke während der Brutzeit können wiederum dazu führen, dass Vögel ihre Nester aufgeben und es keine Nachkommen gibt“, sagt Marco Sommerfeld, Vogelschutzexperte beim NABU Hamburg.

Das ausführliche Standpunktpapier des NABU Bundesverbandes zum Thema Feuerwerk gibt es unter: http://www.nabu.de/feuerwerk.

Pressemitteilung NABU Hamburg

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