Siegert: „Naturnahe Begrünung ist unerlässlich. Aber Gründächer sind kein Ersatz für Lebensräume am Boden.“
Der NABU Hamburg begrüßt die Hamburger Dachtage und den Fokus, den die Veranstaltung auf die Möglichkeiten der Nutzung und Gestaltung von Dächern lenkt. Gründächer haben ein großes Potential für positive klimatische Effekte wie Wasserrückhalt, Kühlung der Stadt, Wärmedämmung der Gebäude. Die Nutzung der Dachflächen muss in dieser Hinsicht unbedingt ausgeweitet werden, auch vor allem in den innerstädtischen Lagen, die vom städtischen Wärmeinseleffekt am stärksten betroffen sind.
Dabei ist aus naturschutzfachlicher Sicht eine naturnahe Gestaltung von Gründächern wichtig – wenngleich Gründächer niemals Lebensräume am Boden ersetzen können. Sie haben keine vergleichbare Bodenstruktur und -aufbau und sind nicht für alle Organismengruppen erreichbar. Für den Natur- und Artenschutz sind intensive Gründächer mit standorttypischen Pflanzenarten und hohem Strukturreichtum durch Steine und Totholz und einer abwechslungsreichen naturnahen artenreichen Bepflanzung am besten. Dabei sollte sowohl die naturnahe Gestaltung als auch die Installation von Photovoltaik-Anlagen optimiert werden.
Dazu Malte Siegert, Vorsitzender NABU Hamburg: „Naturnahe Dächer und Photovoltaik müssen nebeneinander und miteinander funktionieren. In diesem Sinne müssen unbedingt mehr Dächer naturnah begrünt und genutzt werden – aber die Dächer dürfen dabei nicht als Ersatz für Habitate am Boden dienen.“
Pressemitteilung NABU Hamburg