NABU-Kommentierung zur Schiffstaufe der AIDAcosma

Siegert: „LNG ist kein Gewinn für den Klimaschutz“
Morgen wird die AIDAcosma im Hamburger Hafen getauft. Neben der AIDAnova betreibt die Reederei AIDA Cruises nun ein zweites Schiff, das mit Flüssigerdgas – sogenanntem LNG (liquified natural gas) – betrieben wird. Während der Einsatz von LNG Vorteile bei der Luftreinhaltung bietet, ist Erdgas ein fossiler Kraftstoff, der die Klimakrise weiter anheizt.

 

Dazu Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg:

„Der Einsatz von LNG in der Schifffahrt führt zu sauberer Luft, denn der Kraftstoff enthält keinen Schwefel und emittiert bei der Verbrennung deutlich weniger Stickoxide sowie weniger gesundheitsgefährlichen Ruß. Trotzdem bleibt LNG, das fast vollständig aus extrem klimaschädlichem Methan besteht, ein fossiler Kraftstoff. Sowohl bei der Gewinnung als auch in der Versorgungskette und bei der Verbrennung werden erhebliche Mengen von Methan freigesetzt. Mit LNG können weder die eigenen Klimaschutzversprechen noch internationale Vorgaben eingehalten werden.

Bei aller berechtigten Kritik ist die Kreuzfahrtindustrie jedoch auch ein Innovationstreiber und Schaufenster der Möglichkeiten. Über die Jahre hinweg haben die Reedereien technologische Lösungen eingesetzt und befördert, die zukunftsträchtig sind. Emissionsfreie Kreuzfahrten für die breite Masse wird es jedoch auf absehbare Zeit noch nicht geben. Der Weg zur umweltverträglichen Kreuzfahrt ist weit, aber er ist möglich.“

Der NABU fordert von den Unternehmen der Kreuzfahrtbranche ein eindeutiges Bekenntnis zu den Klimazielen von Paris. Damit die Kreuzfahrtbranche zukunftsfähig wird, ist der Umstieg auf emissionsfreie Antriebstechnologien bis spätestens zum Jahr 2040 maßgeblich. Dabei kann die Innovationsfähigkeit der Anbieter zum Impuls- und Taktgeber der gesamten Hochseeschifffahrt werden. Die detaillierte Vision einer umweltverträglichen Kreuzfahrt gibt es hier: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/verkehr/schifffahrt/kreuzschifffahrt/28648.html

Pressemitteilung NABU Hamburg

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