Großhändler Metro listet Rindfleisch mit hohem Risiko für illegale Entwaldung aus
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßt die Entscheidung des Lebensmittelgroßhändlers Metro Deutschland, brasilianisches Rindfleisch von Firmen auszulisten, die nicht ausschließen können, in Zusammenhang mit Tropenwald-, Wald- und Natur-Zerstörung zu stehen. Konkret betroffen ist Rinderfrischfleisch des brasilianischen Fleischproduzenten Marfrig sowie Rindfleischprodukte des Herstellers Jack Links – ein Joint Venture mit JBS, dem größten Fleischproduzenten weltweit.
Metro reagiert damit auf gemeinsame Untersuchungen von DUH, Mighty Earth und Repórter Brasil. Netto MD hatte das Produkt laut eigenen Angaben nur im Rahmen einer Aktion geführt und es ebenfalls aus dem Sortiment genommen. Die Supermärkte Rewe und Edeka führen das betroffene Produkt von Jack Links ebenfalls, haben dieses bislang allerdings nicht aussortiert. Die DUH fordert alle deutschen Lebensmitteleinzelhändler auf, südamerikanisches Rindfleisch nur noch von Herstellern anzubieten, die Transparenz und Rückverfolgbarkeit in der gesamten Lieferkette sicherstellen können.
Dazu Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Es ist ein absoluter Skandal, dass Edeka und Rewe unserer Forderung bisher nicht nachgekommen sind und weiterhin Risiko-Fleisch von Jack Links verkaufen. Einige Schlachthäuser hinter diesen Produkten stehen nach unseren Recherchen in Verbindung mit Landraub und Zerstörung wichtiger Ökosysteme wie dem Feuchtgebiet Pantanal oder der artenreichen Savanne Cerrado. Wir begrüßen die Entscheidung von Metro, brasilianische Rindfleisch-Produkte aus dem Sortiment zu nehmen, die aus Gebieten illegaler Entwaldung stammen könnten. Alle anderen Unternehmen fordern wir dazu auf, Transparenz in ihren Lieferketten sicherzustellen und die entsprechenden Produkte aus dem Sortiment zu nehmen.“
Die Discounter Kaufland und Lidl Deutschland, die nicht Teil der DUH-Untersuchung waren, sind aufgrund der Hinweise auf die unsichere Herkunft der Rindfleisch-Produkte aus Brasilien proaktiv tätig geworden. Beide Lebensmittelhändler haben brasilianisches Rinderfrischfleisch aus ihren Eigenmarken ausgelistet. Darüber hinaus hat Lidl Deutschland angekündigt, auch andere Produkte des größten brasilianischen Fleischproduzenten JBS nicht mehr zu führen, bis er Transparenz und die Rückverfolgbarkeit bis hin zur Geburtsfarm und damit Entwaldungsfreiheit in seinen Lieferketten sicherstellen kann.
Pressemitteilung Deutsche Umwelthilfe