1.400 Straßenbäume hat Hamburg im Jahr 2013 verloren. Die Grünen hatten per Antrag gefordert, diese Bäume nachzupflanzen. In der Bürgerschaftssitzung (3.7.) will die SPD den Vorschlag aufgreifen und für den Erhalt der Bäume endlich mehr Geld in die Hand nehmen. Die Grünen begrüßen es, dass er Baumschwund der letzten Jahre endlich gestoppt wird und die grüne Infrastruktur Hamburgs repariert wird.
Martin Bill, umweltpolitischer Sprecher der grünen Bürgerschaftsfraktion: „Wir wollen den Baumschwund in unserer Stadt stoppen. Dafür haben wir 1,4 Mio. Euro aus dem Topf für Infrastrukturinvestitionen gefordert, um wenigstens die Lücke der Straßenbäume aus dem Jahr 2013 schließen. Denn für uns zählen Bäume und Grünanlagen auch zur Infrastruktur unserer Stadt. Diese gilt es fit zu machen für die Veränderungen die der Klimawandel bringt. Wir freuen uns, dass die Regierungspartei die schlechte Lage der grünen Lunge Hamburgs endlich anerkennt und unserer Anregung folgt. Hier sieht man, dass Oppositionspolitik funktioniert.“
Die Baum-Bilanz in Hamburg sieht düster aus: Nach Berechnungen des BUND verliert Hamburg in der Summe etwa 6.000 Bäume pro Jahr. Allein bei den Straßenbäumen lag der Schwund 2013 bei 1.405 Stück. Anwohnerinnen und Anwohner sind besorgt um ihre Bäume. Sie identifizieren sich mit dem Grün, das ihren täglichen Arbeitsweg prägt. Die gefällten Bäume hinterlassen so nicht nur im Straßenerscheinungsbild eine Lücke, sondern bedeuten für die Hamburgerinnen und Hamburger einen Verlust an Lebensqualität.
Die Wiederbelebung des Programms „Mein Baum – meine Stadt“ begrüßen die Grünen, fordern aber einen verantwortungsvollen Umgang mit den Bürgerspenden. Eine Anfrage der Grünen über die Mittelverwendung im Programm „Mein Baum – meine Stadt“ (Drs. 20/2495) hatte im Jahr 2012 ergeben, dass 45 Prozent der eingenommenen Bürgerspenden für die PR-Inszenierung des Senats verwendet wurden. Martin Bill erklärt dazu: „Es kann nicht sein, dass die großzügige Bereitschaft der Hamburgerinnen und Hamburg in Marketingmaßnahmen versickert, wie es bei der Aktion 2011 passiert ist. Auch deshalb fordern wir die Einführung einer Internetplattform, auf der sich Bürgerinnen und Bürgern über die Pflanzungen und den Zustand von Hamburgs Bäumen in Echtzeit informieren können.“
Hintergrund
Im Jahr 2013 wurden 2.354 Straßenbäume gefällt, während nur 949 neue Bäume nachgepflanzt wurden (Drs. 20/11402). Somit ergibt sich ein „Sanierungsstau“ von 1.405 Bäumen. Wie die anderen Infrastrukturen der Stadt muss auch die grüne Infrastruktur gepflegt, erneuert und weiterentwickelt werden. Die dauernde Unterfinanzierung des Grünbereichs hat dazu geführt, dass durch Baumverluste entstandene Baumlücken nicht wieder geschlossen wurden.
Bereits 2012 brachte die grüne Fraktion einen Antrag zur Entwicklung einer online-Plattform ein (Drs. 20/3753), auf der Bürgerinnen und Bürger in Echtzeit nachvollziehen können, wie es um die Bäume in Hamburg steht. Die Plattform soll Transparenz über den Zustand der Hamburger Straßenbäume bringen.
Pressemitteilung GRÜNE Bürgerschaftsfraktion
Neuer Schwung für „Mein Baum – meine Stadt“
Die SPD-Fraktion will dem in der Vergangenheit erfolgreichen Programm „Mein Baum – meine Stadt“ neuen Schwung geben. Dazu soll geprüft werden, ob im bestehenden Haushalt noch entsprechende Mittel zur Verfügung stehen. Der SPD-Umweltpolitiker Matthias Albrecht in der heutigen Bürgerschaftsdebatte: „Bäume erfüllen vielfältige Funktionen in der Stadt. Sie sorgen für bessere Luft, binden das klimaschädliche Kohlendioxid, spenden Schatten und geben Kühle bei großer Hitze und verschönern einfach das Stadtbild. Der Senat hat mit dem Programm ‚Mein Baum – meine Stadt‘ einen wichtigen Impuls gegeben. Damit war es möglich, dass Hamburgerinnen und Hamburger zusammen mit der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt unsere Stadt seit 2011 um 3.600 neue Bäume – auch als Ersatzpflanzung – bereichert haben. Diese Erfolgsgeschichte wollen wir gern fortschreiben. Das Thema Baumpflanzungen will solide vorbereitet werden, dazu geben wir mit unserer Initiative den Anstoß.“
Pressemitteilung SPD Bürgerschaftsfraktion