Natur auf dem Firmengelände ausgezeichnet

Wirtschaft und Naturschutz müssen nicht gegeneinander arbeiten. Das beweisen die Loki Schmidt Stiftung und der inhabergeführte Eisenwarenhändler Otto Meyer & Co. GmbH im gemeinsamen Projekt ‚Kooperation Natur‘.

„Wir Stiftungen stiften ja normalerweise die Gesellschaft an, Gutes zu tun. Aber in diesem Fall war es anders: Kooperation Natur ist ein Impuls aus der Wirtschaft“. Axel Jahn, Geschäftsführer der Loki Schmidt Stiftung, steht am 3. Juni 2020 vor einem blühenden Wildblumenhang am Veringkanal auf dem Firmengrundstück des Schiffsausrüsters Otto Meyer. Um ihn herum summen und brummen Wildbienen, Schmetterlinge und Fliegen. Neben ihm in der Sommersonne steht die Inhaberin Susanna Fiebig.

In den Händen hält er die Urkunde des ersten Siegels „Kooperation Natur“, das er der umtriebigen Unternehmerin verleihen wird.

Vor zwei Jahren wandte sich Frau Fiebig an Axel Jahn und schlug vor, dass man es ermöglichen müsste, der Natur auf Firmengeländen Raum zu geben. Da diese Idee gut zum Stiftungszweck, dem Schutz der Natur, wo es nur möglich erscheint, passt, sammelte man gemeinsam Ideen zu Planung und Umsetzung. Das Projekt „Kooperation Natur“ war geboren und wurde kompetent mit der Gartenbau-Ingenieurin Dr. Maike Hinze und dem frisch examinierten Biologen Kolja Dudas besetzt.

Das Konzept des Projektes war schnell klar: Es kann nur funktionieren, wenn alle Beteiligten, also MitarbeiterInnen, Facility Management und Unternehmensleitung an einem Strang ziehen und ein gewisses Commitment dem Projekt und der Natur entgegenbringen. Klar war auch, dass keine einmaligen Aktionen entstehen sollten, die Kooperationen müssen auf mehrere Jahre ausgelegt sein, um wirklich einen Mehrwert für die Natur und auch für die MitarbeiterInnen wachsen zu lassen.

Im Laufe der Projektzeit entstanden so auf dem Gelände der Otto Meyer GmbH auf kleinstem Raum wertvolle Lebensräume für Blume, Biene und Blaumeise, ökologische Quervernetzungen entlang des Vering-Kanals, und eine Vernetzung unterschiedlicher AkteurInnen über die gesamte Elbinsel bzw. den Süderelberaum.

In Zusammenarbeit mit Harald Köpke vom BUND wurde ein großes Bienenhotel ganz aus Wilhelmsburger Materialien gebaut. Die Werkstatt ohne Grenzen, die mit Geflüchteten in Wilhelmsburg schreinert, erweiterte ihr Sortiment um Nistkästen für das Projekt. Ein örtliches Landschaftsbauunternehmen (H. Harms Garten- und Landschaftsbau) half, den Trümmerschutt aus dem Boden zu bergen und standortfremden Bambus zu entfernen.

Das Ergebnis ist ein bunter, reich blühender Kanalhang, ein beinahe komplett besetztes Wildbienenhotel und – und das ist auch nicht zu unterschätzen – ein lebensfroheres Firmenumfeld, das auch den Mitarbeitern Freude macht.

Für die vorbildliche Entwicklung des Geländes in Hinblick auf den Naturhaushalt, die Nachhaltigkeit und auch für das ökologisch-soziale Engagement zeichnet die Loki Schmidt Stiftung die Firma Otto Meyer & Co. GmbH als erste Firma mit dem neuen Siegel ‚Naturfreundliches Firmengelände‘ aus.

Das Siegel ist zunächst für 3 Jahre gültig und kann danach erneut beantragt werden.

Längst ist „Kooperation Natur“ den Kinderschuhen entwachsen: weit über 10 Unternehmen, nicht nur aus den nördlichen Bundesländern – der am weitesten entfernte Standort liegt in Bayern – lassen sich mittlerweile durch die Loki Schmidt Stiftung in ihrem Firmengrün betreuen. Auch Gemeinden, soziale Träger und Schulen sind mit dabei.

Und „Anstifterin“ Susanna Fiebig? Die freut sich über das Wachsen von Projekt und ihrem Firmengrün und lädt interessierte Unternehmen und Organisationen dazu ein, sich vor Ort von ihr und dem Charme des Firmengrundstücks zu überzeugen.

Die Loki Schmidt Stiftung:

Die Loki Schmidt Stiftung kauft, gestaltet und pflegt seit 40 Jahren Grundstücke für den Naturschutz, damit selten gewordene Pflanzen und auch Tiere dort überleben können. Viele praktische Projekte zum Schutz der Natur in Hamburg und ganz Deutschland haben die Stiftung bekannt gemacht. Mit der Aktion „Blume des Jahres“ rückt die Loki Schmidt Stiftung seit 1980 in jedem Jahr einen selten gewordenen Lebensraum in den Fokus und gibt der Natur damit eine Stimme.

Pressemitteilung Loki Schmidt Stiftung

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