Naturschutz im ländlichen Raum droht zusammenzubrechen

Zum Auftakt der Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern richtet sich der NABU in einem offenen Brief an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und protestiert darin gegen geplante Kürzungen bei der Naturschutzfinanzierung im ländlichen Raum und beim Ausbau des Ökolandbaus.

 

Derzeit plant das Bundeslandwirtschaftsministerium, entsprechende Gelder in der sogenannten Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) um 293 Millionen Euro zu kürzen. Der Sonderrahmenplan „Ökologischer Landbau und biologische Vielfalt“ soll komplett gestrichen werden.

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: “Erfolgreicher Naturschutz in der Agrarlandschaft hängt von attraktiven Förderangeboten ab. Die geplanten Haushaltskürzungen bedrohen etliche Naturschutzprojekte im ländlichen Raum. Auch der Ausbau des Ökolandbaus steht mit diesem Haushalt auf der Kippe. Damit widerspricht der Bundeslandwirtschaftsminister seinen selbst gesetzten Zielen und den Vereinbarungen im Koalitionsvertrag. Nicht nur im Naturschutz, auch bei Landwirtinnen und Landwirten könnten die geplanten Kürzungen zu einem massiven Vertrauensverlust führen – so wurden etwa die Ausgleichszahlungen für Maßnahmen des Insektenschutzpakets gänzlich gestrichen. Der Bundeslandwirtschaftsminister ist aufgerufen, die Kritik der Bundesländer und Interessenverbände ernst zu nehmen. Er muss dafür Sorge tragen, dass den vielen Projekten zum Schutz und Erhalt unserer Ökosysteme im ländlichen Raum auch in Zukunft ausreichend Finanzmittel zur Verfügung stehen – Freiwilligkeit funktioniert nur mit Finanzierung.”

Pressemitteilung NABU

Dieser Beitrag wurde unter Ernährung / Agrar / Gesundheit, Natur veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.