Naturschutz nicht auslagern

Die CDU will den Naturschutzausgleich Gruene_Logofür Bauvorhaben in die Nachbarländer auslagern. Die Grünen lehnen dies ab. Sie fordern stattdessen eine grundsätzliche Verständigung darüber, wie Hamburg mit dem zunehmenden Flächenverbrauch umgehen soll.

Martin Bill, naturschutzpolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion, sagt dazu: „Den Naturschutz in die Nachbarländer zu verlagern, ist keine Lösung. Es muss darum gehen, die Ansprüche von Naturschutz und Landwirtschaft besser in Einklang zu bringen. Dabei können für landwirtschaftliche Betriebe sogar Vorteile entstehen, weil Ausgleichsmaßnahmen häufig gute Alternativen zur üblichen Nutzung darstellen.

Wer die Interessen des Naturschutzes gegen die Interessen der Landwirtschaft ausspielt, verkennt das Grundproblem: Flächen auf Hamburger Gebiet sind knapp und endlich. Anstatt eine Diskussion um Ausgleichsmaßnahmen zu führen, muss es deshalb darum gehen, die dahinterstehende Problematik des Flächenverbrauches zu diskutieren. Die entscheidende Frage ist doch: Wie viel Flächen wollen wir in Hamburg noch zubetonieren?

Wenn Ausgleichsflächen nur noch in angrenzenden Bundesländern ausgewiesen werden, ist nicht nur die Artenvielfalt in Hamburg bedroht, sondern auch die Lebensqualität für Bürgerinnen und Bürger. Ausgleichsflächen sind oft gleichzeitig Flächen für Naherholung. Die CDU blendet das in ihrem Antrag schlichtweg aus.“

Hintergrund:

Die Flächenversiegelung durch Straßen, Wohnbau- und Gewerbeland beläuft sich in Hamburg jährlich auf rund 100 Hektar. Für Eingriffe in Natur und Landschaft schreiben das Bundesnaturschutzgesetz und das Hamburgische Naturschutzgesetz Ausgleichsmaßnahmen vor. Dadurch sollen das Gesamtniveau des hamburgischen Naturhaushaltes erhalten bleiben und ausreichend Freiraum für Artenschutz und Naherholung in der Stadt gesichert werden.

Der Antrag der CDU-Fraktion (Drs. 20/10696) beinhaltet, dass der Ausgleich für Naturverluste infolge von Bauvorhaben nicht mehr auf landwirtschaftlichen Flächen in Hamburg stattfinden, sondern in den angrenzenden Bundesländern geschehen soll.
Pressemitteilung GRÜNE Bürgerschaftsfraktion

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.