Der Senat hat heute die Erweiterung des Naturschutzgebietes „Rodenbeker Quellental“ beschlossen. Das Gebiet im nördlichen Teil des Bezirks Wandsbek wurde 1977 in einer Größe von 47 Hektar unter Schutz gestellt und wird nun auf 84 Hektar erweitert. Hinzu kommen das angrenzende Bachtal der Rodenbek, das der Bredenbek (Foto) sowie wertvolle Waldflächen und Feuchtbiotope im Norden des Gebietes. Die Erweiterungsflächen haben eine wichtige Funktion für den Biotopverbund im nordöstlichen Wandsbek, insbesondere als Verbindungsfläche zum Wohldorfer Wald.
Senatorin Jutta Blankau: „Nachdem wir erst im Juni die Fläche des Naturschutzgebiets „Die Reit“ fast verdoppelt haben, setzen wir heute ein weiteres klares Zeichen für den Natur- und Artenschutz in unserer Stadt. Anmerkung: Die Erweiterung war im Koalitionsvertrag von CDU und GAL 2008 festgelegt worden. Im Frühjahr 2011 hatte der damalige Senat dem Plan zugestimmt (die WUZ berichtete). Mit der deutlichen Erweiterung des Naturschutzgebietes „Rodenbeker Quellental“ sichern wir wichtige Lebensräume für den Eisvogel, seltene Fledermausarten oder stark gefährdete Ochideen. Im Jahr der Umwelthauptstadt Europa 2011 sorgen wir so dafür, dass Hamburg in Sachen Naturschutz weiter Vorbild bleibt.“
Das Naturschutzgebiet „Rodenbeker Quellental“ ist Teil der Alsterlandschaft und verdankt seinen Namen den zahlreichen Quellen, die kleinräumig verteilt im Gebiet zu Tage treten, sich zu schmalen Rinnsalen sammeln und schließlich in die verschiedenen Fließgewässer münden. Die Landschaft wird von großflächigen, überwiegend naturnahen Waldbeständen geprägt. In den Bachtälern und in natürlichen Senken finden sich Au- oder Bruchwälder.
Das Naturschutzgebiet ist ein wichtiger Lebensraum für Eisvogel, Moorfrosch und Teichmolch sowie Sumpf-Dotterblume und Bach-Nelkenwurz. Eine weitere Besonderheit ist das Vorkommen des Breitblättrigen Knabenkrauts, einer bundesweit gefährdeten Orchideenart. Sie wächst auf den Feuchtwiesen, um die das Naturschutzgebiet jetzt erweitert wurde.