Neubau in Hamburg: Nur noch konsequent energieeffizient

Hohe energetische Standards sind kein Kostentreiber / solar-pixabayBUND Hamburg fordert im Wohnungsneubau mehr Klimaschutz

 

Die am Wochenende veröffentlichte Studie der Behörde für Umwelt und Energie (BUE) zu Kosten und Energieeffizienz im Neubau erfordert aus Sicht des BUND Hamburg ein Umdenken im Hamburger Wohnungsbau. Hohe energetische Standards verteuern demnach den (geförderten) Wohnungsbau in keiner Weise. Der BUND fordert die Stadt daher auf, ambitioniertere energetische Vorgaben in allen Bebauungsplänen festzulegen.

„Die Datenlage ist eindeutig. Hohe energetische Standards machen das Bauen nicht automatisch teurer. Wenn Hamburg tatsächlich 100.000 Wohnungen in den nächsten zehn Jahren bauen will, muss dieses Programm auch für mehr Klimaschutz genutzt werden. Der BUND fordert strengere energetische Vorgaben für alle Neubauten, das angebliche Kostenargument ist vom Tisch“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

In der Studie „Analyse des Einflusses der energetischen Standards auf die Baukosten im öffentlich geförderten Wohnungsbau“ im Auftrag der BUE wurden die Baukosten von fast 5.000 Wohneinheiten aus den Jahren 2011 bis 2014 ausgewertet. Danach lagen die Baukosten für besonders energieeffiziente Baustandards (KFW 70 und 40) und den Passivhausstandard zum Teil sogar unter den Kosten für den zu dieser Zeit geltenden Mindeststandard der Energieeinsparverordnung (EnEV 2009).

Die Hamburger Wohnungswirtschaft fordert der BUND Hamburg auf, ihre jüngste Polemik gegen „Umweltauflagen“ einzustellen und konstruktiv an einer konsequent energieeffizienten Ausrichtung des Neubaus in Hamburg mitzuwirken. Deutlich stärker als bisher müssten auch die Lebenszykluskosten eines Gebäudes betrachtet werden. Energiekosten machen über die „Lebenszeit“ eines Gebäudes bis zu 40 Prozent aus und
müssen in Sinne der Nachhaltigkeit deutlich stärker schon bei der Planung berücksichtigt werden.

Zu Lebenszykluskosten siehe auch: http://www.nachhaltigesbauen.de/fileadmin/pdf/BNB_Steckbriefe_Laborgebaeude/L_211_gebaeudebeogende-kosten.pdf

Pressemitteilung Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) HH

>Siehe auch Bericht in der aktuellen WUZ 105 (Ausgaben-Archiv)

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