Der Park Planten un Blomen im Herzen der Stadt wird größer, und auch der Übergang vom Dag-Hammarskjöld-Platz am Dammtorbahnhof in den Alten Botanischen Garten wird in eine Parklandschaft verwandelt – das geht aus einem Beschluss des Senats hervor.
Die Entscheidung bezieht sich auf ein bürgerschaftliches Ersuchen, in dem der Senat gebeten wurde, das nicht mehr zeitgemäße Umfeld im Zuge der Revitalisierung des Congress Center Hamburg (CCH) aufzuwerten und zusätzliche Grünflächen rund um das CCH zu schaffen.
Durch die Revitalisierung des CCH wird die Zufahrt zur Tiefgarage über die Marseiller Straße überflüssig. Die Straße, die den Park bislang wie ein Canyon durchschneidet, wird – nach Planungen des Berliner Landschaftsarchitekturbüros POLA, das den internationalen Freiraumwettbewerb 2015 gewonnen hatte – verfüllt und auf einer Fläche von 1,4 Hektar begrünt. Auch der Dag-Hammarskjöld-Platz auf der Südwest-Seite des Dammtorbahnhofs soll neu gestaltet werden. Die Umsetzung für das insgesamt gut vier Hektar große Gebiet wird parallel zur Wiedereröffnung des CCH 2019 angestrebt.
Jens Kerstan, Senator für Umwelt und Energie: „Es kommt selten vor, mitten in der Innenstadt eine Betonwüste zur Grünfläche zu machen. Deswegen freue ich mich darüber sehr. Es ist ein riesiger Gewinn für die grüne Oase in der Innenstadt. Dort wo jetzt noch Autos durchrauschen, sollen in drei Jahren Bäume und Blumen wachsen und ein breiter Radweg verlaufen. Die Parkanlage ‚Planten un Blomen‘ mit dem ‚Alten Botanischen Garten‘ ist für Hamburg von herausragender Bedeutung. ‚Planten un Blomen‘ ist nicht nur ein Gartendenkmal und eine der meistbesuchten Parkanlagen Hamburgs, sie belegt auch im nationalen Vergleich deutscher Parkanlagen in der Bekanntheit einen vorderen Platz.“
Der Baumbestand zwischen dem Messegang und der heutigen Marseiller Straße wird nahezu vollständig erhalten und durch Laub- und Obstbäume ergänzt. Großflächige Gräser- und Staudenpflanzen bieten im Verlauf der Jahreszeiten unterschiedliche Färbungen, Raumstaffelungen und Nutzungsnischen. Die Anfahrt zur Tiefgarage von CCH und Hotel „Radisson Blu“ erfolgt künftig aus Richtung Rentzelstraße über die Tiergartenstraße.
Im Grunde wird ein grüner Freiraum geschaffen, der die heute noch auseinanderfallenden Teilflächen zwischen St. Petersburger Straße und dem Dammtorbahnhof verbindet. Die neu gestaltete Fuß- und Radwegeverbindung auf der verfüllten Marseiller Straße stellt kurze Wege zwischen dem Dammtorbahnhof und Messe sicher.
Die sechs Meter hohe Betonstützwand gegenüber dem Dammtor Bahnhof wird abgebrochen, der Dag-Hammarskjöld-Platz erhöht und ein parkartiger Übergang in den ‚Alten Botanischen Garten‘ neu geschaffen. Für Fußgänger und Radfahrer entsteht eine neue, attraktive Wegeverbindung in Richtung Stephansplatz, was die heutige Fußgängerbrücke zwischen Dammtorbahnhof und U-Bahneingang Stephansplatz perspektivisch überflüssig macht.
Für das Gesamtprojekt wurden Kosten in Höhe von 18,6 Millionen Euro ermittelt.
Gleichzeitig beschloss der Senat, dass der ZEIT-Stiftung die Möglichkeit eingeräumt wird, für die Bucerius Law School einen Neubau zu errichten, der einen schmalen Streifen der verfüllten Marseiller Straße mit einbeziehen kann. Hier wurde vom Senat der Anspruch betont, an dieser Stelle eine herausragende Architektur entstehen zu lassen und selbstverständlich die Denkmalbelange zu berücksichtigen.
Prof. Dr. Michael Göring, Vorstandsvorsitzender der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius: „Planten un Blomen gewinnt durch den Rückbau der Marseiller Straße. Die ZEIT-Stiftung plant die Erweiterung der Bucerius Law School und beabsichtigt, zu diesem Zweck ein Grundstück an der verfüllten Straße zu erwerben. Uns ist dabei besonders wichtig, dass sich der Neubau denkmalgerecht in die Parklandschaft mit ihrem außergewöhnlichen Charakter einpasst.“
Die Umsetzung der Planung erfolgt durch das Bezirksamt Hamburg Mitte in enger Abstimmung mit der Congress Center Hamburg Immobilien GmbH und Co KG sowie der städtischen Sprinkenhof GmbH, die die Revitalisierung des CCH steuert und unter Beteiligung der Behörde für Umwelt und Energie und der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI).
Pressemitteilung der Behörde für Umwelt und Energie