Zigarettenkippen werden draußen im öffentlichen Raum, in Wäldern, an Straßenböschungen, in Parks, auf Spielplätzen und insbesondere in der Nähe von Bushaltestellen oft achtlos entsorgt und fallen gelassen, obwohl sich Müllbehälter in unmittelbarer Nähe befinden.
Die rot-grüne Koalition in Wandsbek möchte daher prüfen lassen, ob im Bezirk Wandsbek neuartige Müllbehälter, sogenannte Abstimmaschenbecher im öffentlichen Raum aufgestellt werden können.
Katja Rosenbohm, Mitglied der Fraktion die GRÜNEN in der Bezirksversammlung Wandsbek: „Viele Zigarettenkippen häufen sich schnell an Bushaltestellen, neben Bänken und Sitzplätzen auch in Parks und auf Spielplätzen. Das ist schlecht für unsere Umwelt, denn in den Zigarettenfiltern sammeln sich jede Menge giftige Substanzen. Außerdem bestehen die Filter nicht wie vielfach angenommen aus Papier, sie werden aus Zellulose-Acetat hergestellt – einem Kunststoff, der zu Mikroplastik zerfällt. Vielen Rauchern ist die Problematik gar nicht bewusst und sie werfen die Zigarettenkippen nicht mit böser Absicht weg. Das achtlose Wegschnippen von Kippen auf die Straße ist gesellschaftlich akzeptiert – und das in einem Maße, wie es bei anderen Abfällen undenkbar wäre. Mit einem Anreiz wie den ‚Tippen statt Kippen‘ Behältern könnte es gelingen, das Kippenproblem in den Griff zu bekommen.“
Tom Hinzmann, Mitglied der Wandsbeker SPD-Fraktion: „Wir wollen prüfen lassen, ob in Wandsbek alternative Abfallbehälter getestet werden können, die die Raucherinnen und Raucher auf spielerische Weise davon abbringen, ihre Zigarettenkippe auf den Boden zu werfen. In Städten wie Stuttgart und Berlin konnten unter dem Motto „Tippen statt Kippen“ schon viele Raucherinnen und Raucher überzeugt werden mitzumachen. Pro Leerung dieser Behälter kann fast ein Kilogramm Zigaretten-Müll gesammelt werden, der so nicht auf der Straße landet und sowohl Kinder und Tiere gefährdet als auch die Umwelt belastet.“
Hintergrund:
Allein in Deutschland werden jährlich etwa 106 Mrd. Zigaretten geraucht. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) landen 2/3 aller gerauchten Zigaretten auf dem Boden. Weltweit gelangen so etwa 4,5 Billionen Zigarettenkippen pro Jahr in die Umwelt. Dort verschmutzen sie nicht nur die Gewässer, sondern werden zur Gefahr für Lebewesen, die mit ihnen in Berührung kommen. Aber auch kleine Kinder, die die Zigarettenstummel aufsammeln und in den Mund stecken oder Tiere, die die Zigarettenstummel mit Nahrung verwechseln, können Vergiftungserscheinungen erleiden.
Die Abstimmungsbehälter für die Kippen sind in zwei Fächer aufgeteilt, auf denen eine Frage gestellt wird. Wer seine Kippe in eine der beiden Behälter wirft, stimmt damit z.B. darüber ab, ob der HSV oder St. Pauli der Lieblingsverein ist.
Pressemitteilung der rot-grünen Koalition in der Bezirksversammlung Wandsbek