In der heutigen Aktuellen Stunde wird auf Anmeldung der Grünen Bürgerschaftsfraktion das Thema „Auswirkungen des Klimawandels mit Starkregen und Trockenperioden: Neue Strategien im Umgang mit der Ressource Wasser finden“ debattiert.
Mit progressiven Programmen wie der Regeninfrastrukturanpassung (RISA) und einer im Koalitionsvertrag vereinbarten Trinkwasseragenda positioniert sich Hamburg zum Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels und bereitet sich gleichzeitig auf künftige Extremwetterlagen vor.
Dazu Jennifer Jasberg, Vorsitzende der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Am 17. Juni ist Welttag zur Bekämpfung von Dürre und Wüstenbildung – eine wesentliche Auswirkung der voranschreitenden Klimakatastrophe, die wir auch in Hamburg zu spüren bekommen. Die lebenswichtige Ressource Wasser wird in unserer wachsenden Metropole immer kostbarer. Trockenheit und Dauerhitze führen zu Wasserverknappung, zu Ernteausfällen und gesundheitlichen Belastungen. Die Kosten für staatliche Kompensationen der Ernteausfälle sowie für die Erhöhung der Deichlinien als Folge der Meeresspiegelerhöhung liegen bereits in Millionenhöhe. Auch in Hamburg finden immer häufiger Extremwetterregenereignisse statt. Wir handeln und investieren in Klimaanpassungsmaßnahmen. So begegnen wir den Starkregenereignissen mit der kürzlich vorgestellten Regeninfrastrukturanpassung, die eine nach den neuesten Erkenntnissen ausgerichtete Bewirtschaftung der Niederschläge ermöglicht. Zudem arbeitet Hamburg daran, die Wasserversorgung langfristig zu sichern. Dazu will Hamburg Wasser in den nächsten fünf Jahren in den Neubau wie auch in die Brunnensanierung 50 Millionen Euro investieren und somit die Trinkwasserversorgung von rund zwei Millionen Menschen sichern. Die Wasserverknappung kennt keine Ländergrenzen; daher begrüßen wir, dass über die neue Kooperation der Küstenländer gemeinsam an innovativen Lösungen und fachlichem Austausch gearbeitet wird. Der verantwortungsvolle Umgang mit der für uns wichtigsten Ressource liegt bei unserem Senat in guten Händen und ich hoffe, dass die umfangreichen Maßnahmen zur Klimaanpassung zu einer intensiveren Bekämpfung der Klimakatastrophe führen.“
Dazu Andrea Nunne, Sprecherin für Agrarpolitik und Wasserwirtschaft der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Auch in Hamburg werden Dürren im Wechsel mit Starkregenereignissen an Bedrohlichkeit zunehmen. Im Koalitionsvertrag haben wir deshalb beschlossen, eine Trinkwasseragenda zur Vorsorge zu entwickeln. Darüber hinaus werden wir unsere ganze politische Kraft dafür einsetzen, um die Klimakrise zu bekämpfen und Strategien gegen eine drohende Wasserknappheit zu entwickeln. Dies können wir mit einem klugen Wassermanagement machen, das zum Beispiel Brauchwassersysteme zum Wässern von Gärten und Äckern nutzt. Auch mit Konzepten und Lösungen für einen zukunftsfähigen Umgang mit Regenwasser durch die Regeninfrastrukturanpassung und einem Maßnahmenpaket zur Klimafolgenanpassung macht Hamburg sich auf den Weg.“
Pressemitteilung GRÜNE Bürgerschaftsfraktion
Aktuelle Stunde: „Die Weiterentwicklung der Wasserinfrastruktur ist eine der wichtigsten Klimafolgenanpassungen“
Die Hamburgische Bürgerschaft debattiert heute im Rahmen der Aktuellen Stunde die Auswirkungen des Klimawandels für Hamburg. Ereignisse wie Trockenperioden oder Starkregen bleiben eine Herausforderung und machen Wasserkapazitäten auch in Hamburg zu einer kritischen Ressource. Deshalb hat der Senat den Umgang mit der Ressource Wasser in den Hamburger Klimaplan aufgenommen. Die SPD-Bürgerschaftsfraktion begrüßt darüber hinaus das Engagement von Bundesumweltministerin Svenja Schulze für eine nationale Wasserstrategie.
Dazu Alexander Mohrenberg, Fachsprecher für Umwelt, Klima und Energie der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Auch im Umgang mit der Ressource Wasser wird der Klimawandel Deutschland vor große Herausforderungen stellen. Die heißen Sommer der letzten drei Jahre haben gezeigt, dass auch Hamburg von den Veränderungen betroffen ist. Da sich neben Trockenperioden auch Starkregenereignisse häufen, brauchen wir ein aktives Problembewusstsein. Noch ist Hamburgs Wasserversorgung qualitativ und quantitativ gut abgesichert. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, müssen wir die hohe Qualität des Wassers weiter erhalten – etwa indem wir die vermehrte Mikroplastik-Verschmutzung reduzieren oder die Wasserschutzberatungen für Landwirte verbessern. Zugleich müssen wir uns vor Starkregen schützen und uns einen sparsamen Umgang mit Wasser aneignen. Regenwasser braucht Raum, um gut versickern zu können. So wird es dem natürlichen Kreislauf zugeführt und hilft auch der Tier- und Pflanzenwelt. Die Weiterentwicklung der Wasserinfrastruktur ist eine der wichtigsten Klimafolgenanpassungen. Mit Maßnahmen wie der Regeninfrastrukturanpassung, dem Aufbrechen von Versiegelungen nach der Vision einer ‚Schwammstadt‘ und innovativen städtebaulichen Einsparmethoden wie an der Jenfelder Au ist Hamburg hier auf einem guten Weg. Damit die Bürger:innen auch in Zukunft auf eine sichere und bezahlbare Wasserversorgung zählen können, investiert Hamburg seit Jahren erhebliche Summen. Auch künftig bleibt das Thema auf unserer Agenda: Im Bund arbeitet Svenja Schulze als Bundesumweltministerin an einer umfassenden nationalen Wasserstrategie und auch in Hamburg haben wir den Umgang mit der Ressource Wasser unter anderem im Hamburger Klimaplan festgeschrieben.“
Pressemitteilung SPD-Bürgerschaftsfraktion