Der Hamburger Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht sich nach einer neuen Umfrage von Radio Hamburg in seiner Olympiakritik bestätigt. Die Umfrage belegt nicht nur eine schwindende Zustimmung zu den Olympiaplänen, sie zeigt auch, dass die Hamburgerinnen und Hamburger direkt nach dem finanziellen Risiko den Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekten den größten Stellenwert beimessen.
„Vor diesem Hintergrund ist es ein Affront an die Wählerinnen und Wähler, die Konzepte zur Nachhaltigkeit und zur Mobilität erst Wochen nach dem Start des Referendums zu veröffentlichen“, sagt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. Zudem ließe das Nachhaltigkeitskonzept wesentliche Fragen offen, etwa zu konkreten Flächen, die für die Verlagerung von Hafenunternehmen in Anspruch genommen werden sollten. Gleichzeitig kritisiert der BUND die Aussage der Stadt, für alle Kosten im Zuge der Verlagerung aufzukommen. Dies mache den Hamburger Anteil an den Olympiakosten unkalkulierbar, zumal im Finanzreport nur rund 1,3 Milliarden für die Umsiedlung der Betriebe ausgewiesen sind. In der aktuellen Vereinbarung mit den Hafenfirmen geht der Senat bereits von 1,5 Milliarden aus, die Hafenwirtschaft spricht sogar von zwei Milliarden. Besonders empört ist der BUND darüber, dass für die Verlagerung von Unternehmen „wenn gewünscht“ auch Flächen außerhalb des Hafens in Anspruch genommen werden sollen. „Wenn diese Option gezogen wird, können die Menschen in Moorburg schon mal ihre Koffer packen“, so Manfred Braasch.
Angesichts dieser neuen Entwicklungen ruft der BUND Hamburg erneut alle Wahlberechtigen dazu auf – beim Olympia-Referendum mit „Nein“ zu stimmen.
Pressemitteilung BUND HH