Entscheidung für die ehemalige Karstadt-Immobilie am Wandsbeker Markt
Das Bezirksamt Wandsbek, die Finanzbehörde und die für die Bezirke zuständige Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke haben gemeinsam entschieden, für das Bezirksamt Wandsbek ca. 10.000 m² im ehemaligen Karstadt Warenhaus, dem sogenannten Quartier Wandsbek Markt anzumieten.
Ein Letter of Intent wurde hierzu jetzt zwischen dem Eigentümer und der Freien und Hansestadt Hamburg geschlossen; der Finanzsenator wird dieses Ergebnis heute im Haushaltsausschuss der Bürgerschaft erläutern. Die dramatische Kostenentwicklung bei Bau und Finanzierung auch von öffentlichen Bauten sowie ein veränderter Flächenbedarf führen dazu, dass es inzwischen eine wirtschaftlichere Alternative zum geplanten Neubau auf der Wandsbeker Zollinsel gibt.
Daher haben die beteiligten Stellen entschieden, dass Teile des Bezirksamts Wandsbek in den Altbau und den dann kernsanierten Anbau des ehemaligen Karstadt-Hauses einziehen und so zusätzlich zur Belebung des neuen Herzstücks von Wandsbek beitragen sollen. Der Einzug ist für das Jahr 2028 vorgesehen und ermöglicht ein „Bezirksamt der kurzen Wege“, da die dann verbleibenden drei Standorte des Bezirksamts jeweils nur wenige hundert Meter voneinander entfernt liegen. Die – durch ein Bebauungsplanverfahren des Bezirks begleiteten – Planungen für einen Verwaltungsneubau auf der Wandsbeker Zollinsel werden weiterentwickelt, um z. B. für spätere, attraktive Unternehmensansiedlungen entlang der zentralen Wandsbeker Magistrale angebotsfähig zu sein.
Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Wir haben es weiterhin mit einer enorm herausfordernden Lage am Bau- und Immobilienmarkt zu tun. Insofern scheuen wir uns auch nicht, Planungen auf den Prüfstand zu stellen, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern. So war es in Hamburg-Nord und so ist es nun in Wandsbek. Dass die Projektentwicklung beim ehemaligen Karstadt-Gebäude am Wandsbeker Markt jetzt als attraktive und wirtschaftliche Mietalternative zur Verfügung steht, hat uns die Entscheidung erleichtert. Es ist eine gute Entscheidung für Hamburgs größten Bezirk, für die Entwicklung des Bezirkszentrums, für das Bezirksamt und seine Mitarbeitenden. Auch die ausgefeilte Planung für die Zollinsel wird nicht vergeblich sein: Wir haben vereinbart, dass diese für spätere Unternehmensansiedlungen entlang der Magistrale weiterentwickelt wird. So sind wir für im Herzen Wandsbeks als Stadt attraktiv angebotsfähig für Unternehmen, die sich hier niederlassen wollen.“
Bezirkssenatorin Katharina Fegebank: „In Zeiten, in denen sich finanzielle Rahmenbedingungen und Anforderungen deutlich ändern, muss man manchmal Planungen überprüfen und am Ende auch überdenken. Deshalb war die erneute Variantenprüfung für das Bezirksamt Wandsbek wichtig und hat gezeigt: Das „Quartier Wandsbek Markt“ erfüllt die veränderten Anforderungen und ist zudem wirtschaftlicher als der Umzug auf die Wandsbeker Zollinsel. Die zentrale Lage am U-Bahnhof Wandsbek Markt ermöglicht in der Zukunft ,das Bezirksamt der kurzen Wege‘ und eine moderne Verwaltung mitten im Herzen des Bezirks. Dass Teile des Bezirksamts Wandsbek nun in das ehemalige Karstadt-Gebäude umzuziehen, ist deshalb langfristig ein Gewinn für den Bezirk.“
Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff: „Was gestern eine gute Entscheidung war, kann und muss unter den Rahmenbedingungen von heute anders bewertet werden. Mit den Flächen im ehemaligen Karstadt-Haus gibt es eine finanziell tragfähige und sowohl für die Mitarbeitenden als auch Kundinnen und Kunden attraktive Lösung, um den Raumbedarfen des Bezirksamtes zu begegnen. Auch der Wandsbeker Markt an sich erfährt dadurch eine erhebliche Attraktivitätssteigerung. Auf den Flächen werden moderne Räumlichkeiten entstehen, die den verschiedenen Bedürfnissen Rechnung tragen werden. Die geleistete Vorarbeit im Zusammenhang mit der Planung des Neubaus kann problemlos Grundlage für zukünftige Nutzungen des Areals werden.“
Hintergrund
Das Bezirksamt Wandsbek hat sich 2017 mit einem Projekt auf den Weg gemacht, um die Raumsituation des Bezirksamts (z. T. sanierungsbedürftige Gebäude, vollständiger Raumverbrauch, ungünstige Raumzuschnitte und keine bzw. eingeschränkte Barrierefreiheit) zu optimieren. Im Rahmen der damaligen Nutzerbedarfsanalyse ist erarbeitet worden, dass es zukünftig im Kerngebiet des Bezirks Wandsbek nur noch drei Standorte geben soll: Neben dem Wandsbeker Rathaus, ein Objekt in der Straße Schloßgarten/Am Alten Posthaus und auf der sog. Wandsbeker Zollinsel zwischen Wandsbeker Zollstraße, Rüterstraße und Wendemuthstraße. Seinerzeit waren im Kerngebiet des Bezirks keine Büroflächen verfügbar, die den Bedarf des Bezirksamts (ca. 22.000 m²) gedeckt hätten.
Durch zwischenzeitlich veränderte Flächenbedarfe u. a. durch Etablierung von Homeoffice und veränderte Organisationsstrukturen sowie dramatisch gestiegene Bau- und Finanzierungskosten und einer neuen Flächenverfügbarkeit am Standort Wandsbek Markt wurden die bisherigen Planungen einer erneuten Variantenprüfung unter Berücksichtigung der aktuellen Rahmenbedingungen unterzogen. Hierbei hat sich gezeigt, dass die Anmietung des Objekts „Quartier Wandsbek Markt“ (ehem. KARSTADT) die aktuellen Anforderungen erfüllt und zudem wirtschaftlicher ist. Das Bezirksamt kann so Gebäude im Bestand abmieten und sich künftig auch mit der neuen Lösung auf drei Standorte fokussieren. Die zentrale Lage am Knotenpunkt des U-Bahnhofs Wandsbek Markt ermöglicht eine sehr gute Erreichbarkeit für Kundinnen und Kunden sowie ein Bezirksamt der 5-Minuten-Wege. Darüber hinaus bietet das Projekt die Chance, die Flächeneffizienz des Bezirksamts zu steigern und implementiert moderne Arbeitswelten in die Strukturen des Amts.
Pressemitteilung Finanzbehörde, Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke (BWFGB), Bezirksamt Wandsbek