Krüger: Künftige Generationen darauf vorbereiten, Lebensmittelwirtschaft basierend auf einer nachhaltigen und naturverträglichen Landwirtschaft zu gestalten
Heute startet der neue Bachelorstudiengang „Ernährungs- und Agrarkultur nachhaltig gestalten“ (ErnA) an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde (HNEE). Das Konzept dazu stammt von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Angelika Ploeger, Vorsitzende des NABU-Kuratoriums, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hardy Vogtmann, Vorsitzender Beirat „Gemeinsam Boden gut machen“ (GBgm) sowie der HNEE. Finanziert wird der Studiengang durch Mittel aus dem Projekt GBgm und durch die Alnatura Stiftung.
Von nun an widmen sich jährlich 25 ErnA-Studierende der Transformation der Landwirtschaft mit Fokus auf Umwelt- und Naturschutzbelange.
Inhaltlich verbindet der Studiengang dabei die nachhaltige Lebensmittelerzeugung und Ernährung basierend auf Agrarkultur auch unter der Berücksichtigung von Naturschutzaspekten. Durch ein breites Netzwerk an Betrieben aus der Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Partnern aus den Bereichen des Natur- und Ressourcenschutzes hat der Studiengang zugleich einen starken Praxisbezug. Die Studierenden werden so auf die zukünftigen Herausforderungen in der Ernährungsbranche vorbereitet, um darin aktiv zu einer nachhaltigen Transformation der heutigen Ernährung beizutragen mit dem Ziel die Gesundheit des Menschen und des Planeten Erde zu erhalten.
„Mit dem NABU-Projekt ,Gemeinsam Boden gut machen‘ leisten wir als Deutschlands Naturschutzmacher*innen einen unmittelbaren Beitrag zum Erhalt von Bodengesundheit, Artenvielfalt und Klimaschutz. Der neue Studiengang hebt unser Projekt auf eine neue Ebene. Das Wissen darüber, wie Nahrung naturfreundlich erzeugt werden kann, geben wir damit an die Köpfe der Ernährungsbranche von morgen weiter“, freut sich NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller, der sich auch beim Engagement von Alnatura, REWE und vielen Spenderinnen und Spendern bedankt.
Zur heutigen Immatrikulationsfeier richtet NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger seine Grußworte an die Studierenden: „Die Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft nachhaltig und naturverträglich zu gestalten, ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Mit der Wahl Ihres Studiums machen Sie einen ersten, wichtigen Schritt, sich dieser verantwortungsvollen Aufgabe zu stellen. Dieser transdisziplinäre Studiengang wird Ihnen das nötige Rüstzeug an die Hand geben, unser Agrar- und Ernährungssystem zukunftsfähig und naturnah zu gestalten. Für Ihr Studium wünsche ich Ihnen daher viele wertvolle Erkenntnisse, vor allem aber viel Erfolg und gutes Gelingen!”
Hintergrund
Basierend auf den internationalen Vereinbarungen zum Schutz der Biodiversität, des Ressourcenschutzes, der Verringerung klimarelevanter Gase sowie der Beseitigung des Hungers und Steigerung der Gesundheit weltweit (Sustainable Development Goals) wurde der Studiengang seit 2020 in Zusammenarbeit mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde (HNEE) entwickelt. Gefördert wird er im Rahmen des NABU-Projektes “Gemeinsam Boden gut machen” (GBgm), das sich primär zum Ziel setzt, landwirtschaftliche Betriebe bei der Umstellung von konventioneller auf biologische Landwirtschaft finanziell zu unterstützen. Seit dem Projektstart vor acht Jahren wurden so bereits über 100 Betriebe mit rund 18.000 Hektar in ihrer Umstellung gefördert und über 35.000 t CO2-Äquivalente eingespart. Als weitere Säule setzt sich „Gemeinsam Boden gut machen“ zum Ziel, ein leistungsfähiges Bildungssystem für das Gemeinwohl bereitzustellen und jungen Menschen eine ganzheitliche, transdisziplinäre Ausbildung mit Praxisbezug in der Agrar- und Ernährungsbranche zu ermöglichen. Der NABU finanziert durch das Projekt eine Koordinierungsstelle an der HNEE, die Einrichtung eines Labors für Lebensmittelanalytik, Produktentwicklung und Sensorik sowie eine Professur mit Fokus auf “Psychologie und Marketing in der nachhaltigen Land- und Lebensmittelwirtschaft”. Eine weitere Professur „Technologien zur nachhaltigen Erzeugung und Qualitätssicherung pflanzlicher Lebensmittel“ wird von der Alnatura- Stiftung gefördert.
Weitere Informationen zum neuen Studiengang: https://new.hnee.de/bachelorstudiengang/ernaehrungs-agrarkultur-nachhaltig
NABU-Projekt „Gemeinsam Boden gut machen“: www.NABU.de/gbgm
Pressemitteilung NABU
Grafik: Neue Bauernregel erfunden und bekanntgemacht von der damaligen Umweltministerin Barbara Hendricks (2013-18). Im Februar 2017 veröffentlichte Hendricks Ministerium auf der Homepage und auf Plakaten „Neue Bauernregeln“. Dabei handelte es sich um Sprüche wie „Steht das Schwein auf einem Bein, ist der Schweinestall zu klein“, oder „Haut Ackergift die Pflanzen um, bleiben auch die Vögel stumm“. Seitens des Ministeriums sollte durch die Kampagne „auf Fehlentwicklungen in der Landwirtschaft hingewiesen sowie eine Diskussion dazu initiiert werden.“ Daraufhin kam es zu Protesten der Landwirtschaftsverbände, und die Plakatkampagne wurde von Hendricks beendet. (Quelle: Wikipedia)