Neues NSG Diekbek: Rückzugsraum für Otter und Eisvogel

Der Senat hat heute ein neues Naturschutzgebiet (NSG) und die Erweiterung zweier bestehender Naturschutzgebiete beschlossen. Mit dem Prädikat „Naturschutzgebiet“ darf sich jetzt die 31 Hektar große Auenwald- und Wiesenfläche an der Diekbek schmücken. Das ökologisch wertvolle Feuchtgrünland nahe Duvenstedt ist das 36. Hamburger NSG.

 

Umweltsenator Jens Kerstan: „Hamburg ist eine besonders grüne Stadt am Wasser und das macht sie so lebenswert. Mit der Erweiterung des NSG Moorgürtel Anfang diesen Jahres und der heutigen Ausweisung der Diekbek kommen wir auf eine als NSG unter Schutz gestellte Natur von 9,71 Prozent der Landesfläche und bewegen uns langsam aber sicher auf die zehn Prozent zu. Hamburg ist damit das Bundesland mit dem höchsten Flächenanteil geschützter Natur und baut diese Spitzenposition weiter aus.“

geplante Grenzen des NSG Diekbek

Das NSG Diekbek liegt im Nordosten des Stadtteils Duvenstedt im Bezirk Wandsbek, direkt zwischen dem NSG Wittmoor und dem Wohldorfer Wald. Hier am Oberlauf der Alster leben beispielsweise der Fischotter und der Eisvogel. Das Gebiet mit seinen Waldstücken, Bachläufen und Wiesen ist zudem Heimat für verschiedene Fledermausarten. Bei den Pflanzen kommen die Hohe Schlüsselblume und die Sumpfdotterblume vor.

Um 8,4 ha wurde das NSG Höltigbaum erweitert, eine halboffene steppenartige Weidelandschaft, die in Hamburg einzigartig ist. Das NSG Stapelfelder Moor wächst nun um 17 ha und zeichnet sich u. a. durch eine Graureiherkolonie aus.

Die 36 Naturschutzgebiete in Hamburg haben eine Gesamtfläche von 7.333 Hektar. Das ist 18mal der Friedhof Ohlsdorf oder 45mal die Außenalster und entspricht 9,71 Prozent der Landesfläche. Die Flächen der Landschaftsschutzgebiete (LSG) machen fast 20 Prozent des Hamburger Stadtgebietes aus. Zusammen kommen LSG und NSG auf ein Drittel der Hamburger Landesfläche.

Ein Vertrag über Hamburgs Stadtgrün mit den Bezirken und anderen städtischen Trägern soll die grünen, natürlichen Flächen in Hamburg schützen und sichern. Dieser ist in Arbeit. Hierzu zählt die Einstellung von zehn Rangern, die ab Herbst Besucher in den NSG und Biotopverbünden informieren, aber auch verstärkt auf das schützenswerte der Natur hinweisen. Um den Naturzustand innerhalb der NSG zu verbessern oder zu erhalten, werden alle Flächen künftig nicht mehr alle acht, sondern alle fünf Jahre genau untersucht.

Umweltsenator Jens Kerstan: „Natur- und Landschaftsschutz sind kein Selbstzweck. Dadurch erhalten und sichern wir ein wohnungsnahes, naturnahes Umfeld, schaffen wir Natur in der Stadt. Wie wichtig solche Erholungsgebiete sind, zeigt sich gerade in Corona-Zeiten, wo viele Hamburgerinnen und Hamburger die Naturschutzgebiete und Parkanlagen unserer Stadt verstärkt aufsuchen und dabei neu kennen- und lieben lernen. Das werden wir fortsetzen.“

Pressemitteilung der Behörde für Umwelt und Energie


Neue Naturschutzgebiete – Sparr: “Ein Gewinn für Mensch und Klima”
Hamburg bekommt ein neues Naturschutzgebiet und zwei bereits bestehende werden erweitert, wie der Senat heute bekannt gab. Die 31 Hektar große Auenwald- und Wiesenfläche an der Diekbek im Nordosten Hamburgs ist das 36. Naturschutzgebiet der Stadt.

Dazu Ulrike Sparr, umweltpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: “Ich freue mich sehr, dass der Senat mit dem neuen Naturschutzgebiet Diekbek und der Erweiterung der Naturschutzgebiete Höltigbaum und Stapelfelder Moor den Anteil der unter Naturschutz stehenden Fläche in Hamburg nochmals steigert. Das entspricht ebenfalls der Vereinbarung mit der Initiative ‘Hamburgs Grün erhalten’. Gerade Corona und die damit verbundenen Reiseeinschränkungen haben uns gezeigt, wie wichtig eine gesunde Natur auch in Stadtnähe ist. Weitere neue Naturschutzgebiete sind bereits in Planung, so dass Hamburg bald die in der Vereinbarung anvisierte Zehn-Prozent-Marke knacken wird. Das neue und die beiden erweiterten Naturschutzgebiete sind übrigens nicht nur eine gute Nachricht für den Umweltschutz, sondern auch für das Klima. Die nun geschützten Moorgebiete binden eine Menge CO2. Das ist ein echter Gewinn für Mensch und Klima!”

Pressemitteilung GRÜNE Bürgerschaftsfraktion Hamburg

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