NSG Wohldorfer Wald verdoppelt

Das Naturschutzgebiet IMG079(NSG) Wohldorfer Wald im Bezirk Wandsbek ist ab sofort 278 ha groß. Damit wurde seine ursprüngliche Fläche von 134 ha mehr als verdoppelt. Diese Ausweitung um 144 ha hat mehrere Ziele:

 

Geschützt werden wertvolle Biotope wie „Hainsimsen-Buchenwälder“, “Waldmeister-Buchenwälder“ und „Erlen-Eschen- und Weichholzauenwälder“. Außerdem ist die Erweiterungsfläche Verbindungsachse zwischen den beiden anderen Hamburger Naturschutzgebieten „Rodenbeker Quellental“ weiter südwestlich und „Duvenstedter Brook“ weiter nordöstlich sowie – länderübergreifend – auch noch zu den Naturschutzgebieten „Ammersbek-Niederung“ und „Hansdorfer Brook“ in Schleswig Holstein.

Damit fügen sich die zusätzlich geschützten 144 ha Wohldorfer Wald in einen 1.800 ha großen Biotopverbund im Nordosten Hamburgs ein. Für ganz Hamburg gesehen, stehen nun rund 8,9 % der Landesfläche unter Naturschutz; bundesweit weiterhin der höchste Wert.

Umweltsenatorin Jutta Blankau: „Der Wohldorfer Wald ist der größte zusammenhängende Laubwald in Hamburg. Als obendrein einer unserer ältesten Wälder hat er große Bedeutung für das Vorkommen seltener und geschützter Tier- und Pflanzenarten. Die wichtige umweltpädagogische Arbeit geht im Erweiterungsteil des Naturschutzgebiets uneingeschränkt weiter: Zum Bodenlehrpfad und „historisch-ökologischen Erlebnispfad“ sind Schulkassen und Besucher genauso willkommen wie vorher.“

Allein im Erweiterungsteil des NSG wurden zehn von 14 in Hamburg vorkommenden Fledermausarten nachgewiesen, mehr als in allen anderen Waldgebieten Hamburgs. Die alten, vermodernden Bäume sind Lebensraum für holzbewohnende Käfer. Viele der dort gefundenen Arten sind andernorts stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Vier Käferarten sind „Urwaldrelikt-Arten“, die nur in sehr alten Wäldern vorkommen. Es wurde sogar eine Käferart wiedergefunden, die für Hamburg und Schleswig-Holstein über 100 Jahre als verschollen galt. Seltene Waldvogelarten wie Waldlaubsänger, Mönchsgrasmücke, Gartenbaumläufer, Misteldrossel, Rotkehlchen, Mittel- und Schwarzspecht sowie Hohltaube sind im Wohldorfer Wald häufig. Um seltenen, totholz-bewohnenden Tier-, Pilz- und Pflanzenarten gute Lebensbedingungen zu bieten, werden im NSG Gruppen alter Bäume („Altholzinseln“) und Horst-, Höhlen- und totholzreiche Bäume („Biotopbäume“) besonders geschützt und gefördert.
Quelle: Aktuelles aus der BSU vom 25. Juni: www.hamburg.de/bsu/nofl/4027110/2013-06-25-bsu-wohldorfer-wald.html

Zur Information – Artikel aus der WUZ 72 vom Dezember 2012:WUZ_72 NSG WW_Seite4

wuz72_Seite1

 

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Foto oben: Das Tal der Drosselbek im Südwesten des Wohldorfer Waldes steht jetzt auch unter Naturschutz (c) WUZ

 

 

 

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