Immer mehr Unternehmen kennzeichnen ihre Produte freiwillig mit dem sogenannten Nutri-Score. Bei mehr als 1.000 Fertiglebensmitteln können Verbraucher die neue Nährwertkennzeichnung bereits in ihre Kaufentscheidung einfließen lassen. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat die aktuelle Situation im Rahmen eines Marktchecks überprüft und den Stand der Umsetzung in der Lebensmittelbranche recherchiert.
Anbieter wie Alpro, Bofrost, Bonduelle, Danone, Harry Brot, Iglo, McCain, Mestemacher oder Nestlé drucken den Nutri-Score zum Teil schon auf die Verpackungen ihrer Produkte. Noch häufiger ist die Kennzeichnung bei Produktdarstellungen auf den Internetseiten der Firmen zu finden. Beim Anbieter Bofrost können Verbraucher Produkte sogar entsprechend ihres Nutri-Scores filtern und anschließend zur Bestellung auswählen. Mehrere Unternehmen haben auf Nachfrage angekündigt, weitere Lebensmittel im Laufe der nächsten Monate mit dem Nutri-Score zu kennzeichnen.
In Deutschland dürfen Lebensmittelhersteller ihre Produkte freiwillig mit dem Nutri-Score deklarieren. Eine entsprechende Verordnung soll laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Herbst 2020 in Kraft treten. “Wir freuen uns, dass einige Firmen vorangehen und den Nutri-Score schon jetzt in die Supermarktregale bringen”, sagt Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale Hamburg. “Doch leider gibt es auch Anbieter, die sich aus der Affäre ziehen.” Auf zuckrigen Getränken, übersüßten Kindermüslis oder gemüsearmen Fertiggerichten hätten die Verbraucherschützer den Nutri-Score fast nie gefunden. “Die Freiwilligkeit der Kennzeichnung ist ihr größtes Manko”, so Schwartau. “Umso wichtiger ist es, dass der Nutri-Score auf europäischer Ebene verpflichtend vorgeschrieben wird.”
Aktuelle Produktbeispiele, eine Auswertung des Marktchecks und weitere Informationen zum Nutri-Score sind auf der Internetseite der Verbraucherzentrale Hamburg veröffentlicht: www.vzhh.de/nutri-score
Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Hamburg e.V.