Öfen und Kamine energie- und kostensparend nutzen

Verbraucherzentrale Hamburg gibt Tipps zum Heizen mit Holz
Die hohen Energiepreise bereiten vielen Menschen große Sorgen. Erstmals seit Jahrzehnten steht auch die Versorgungssicherheit zur Debatte. Viele Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer sehen in der Anschaffung von Öfen und Kaminen einen Ausweg. Laut Erhebungen des Schornsteinfegerhandwerks für das Jahr 2021 existieren in Deutschland bereits 11.300.000 Einzelfeuerstätten für Festbrennstoffe.

 

Werden diese Öfen regelmäßig befeuert, verursachen sie alleine durch ihre Anzahl eine erhebliche CO2- und Feinstaubbelastung. Vor allem dann, wenn sie nicht sachgemäß genutzt werden. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Hamburg gibt Hinweise zur sachgemäßen Nutzung von Öfen und Kaminen und zur effizienten Verbrennung von Holz:

. Jede Feuerstätte muss von einer Fachkraft des Schornsteinfegerhandwerks abgenommen werden. Bei einigen Zehntausend Öfen ist dies noch nicht geschehen und sollte von den Besitzerinnen und Besitzern nachgeholt werden. Ungeprüft besteht ein erhöhtes Brand- und Rauchgasvergiftungsrisiko.
. In den Ofen gehört ausschließlich gut getrocknetes Stückholz. Zeitungen hingegen gehören ins Altpapier und Joghurtbecher in die gelbe Tonne. Alte Bauteile aus Holz sollten auf Deponien entsorgt werden, keinesfalls jedoch im Ofen oder Kamin.
. Frische Holzscheite müssen an gut belüfteten Orten mindestens ein Jahr, besser zwei, trocken, bevor sie reif für den Ofen sind. Vorher brennen sie schlechter und erzeugen weniger nutzbare Wärme. Zu feuchtes Holz im Kamin schadet nicht nur der Umwelt, sondern gegebenenfalls auch diejenigen, die sich am Feuer wärmen wollen, etwa wenn die gesundheitsgefährdenden Feinstaubpartikel in den Wohnraum gelangen. Durch Feuchtigkeit verursachte Verrußung und Versottung erhöhen zudem die Gefahr eines Kaminbrandes.
. Wer einen Ofen nutzen möchte, sollte sich vorab ausführlich informieren, wie dieser richtig angefeuert wird. Dazu gehört: sorgfältig geschichtetes Holz, kleinere Scheit-Querschnitte für schnelles Anbrennen oder das Anzünden von oben mit wachsgetränkter Holzwolle. Die Menge an Zuluft ist ebenfalls wichtig. Das rechtzeitige Reduzieren des Abgasquerschnitts hält mehr Wärme im Haus.
. Öfen produzieren erhebliche Mengen an Ruß und Feinstaub. Wer einen neuen Ofen kaufen will, sollte den Werkstattofen und Allesbrenner im Baumarkt lassen und stattdessen ein Modell wählen, das die Kriterien des Umweltlabels „Blauer Engel“ erfüllt. Diese sind in der Regel deutlich teurer, besitzen dafür aber unter anderem einen Staub- und Feinstaubfilter. Außerdem haben diese Öfen eine automatische Luftsteuerung und nehmen den Betreiberinnen und Betreibern diese besonders schwierige Aufgabe für den optimalen Betrieb ab.
. Die Verbraucherzentrale Hamburg fordert, dass künftig alle neu verkauften Kaminöfen mit entsprechenden Filtern ausgestattet sind. Dies dient nicht nur der Umwelt; es ist auch ein Beitrag zum gesundheitlichen Verbraucherschutz.

Holzfeuer gelten als gemütlich und Holz wird als nachwachsender Rohstoff mit geringster CO2-Emission eingestuft. Ein abgeholzter Baum bindet jedoch kein zusätzliches CO2 mehr. Zudem setzt das direkte Verfeuern das im Stückholz gebundene CO2 frei und verschärft somit den Klimawandel. Holzabfälle aus der Möbelherstellung oder Schreinerei-Abfälle, die zum Beispiel zu Holz-Pellets weiterverarbeitet und zur Verbrennung eingesetzt werden, haben eine bessere CO2-Bilanz. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Hamburg bewertet deren Nutzung grundsätzlich positiver als die Verbrennung von Stückholz.

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Hamburg hilft, im Einzelfall die richtigen Entscheidungen beim Einsatz von Holz zu treffen. Die Beratung findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt – bei Bedarf auch bei Ratsuchenden zuhause. Die Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder telefonisch unter 040- 248 32 250 (Hamburger Energielotsen)

Hinweis: Die Energieberatung der Verbraucherzentralen wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. In Hamburg kooperiert die bundesgeförderte Energieberatung der Verbraucherzentrale mit den Hamburger Energielotsen, einer Kooperation von Zebau gGmbH, Verbraucherzentrale Hamburg und der Handwerkskammer Hamburg im Auftrag der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft der Freien und Hansestadt Hamburg. Mehr unter https://hamburg.de/energielotsen

Pressemitteilung Verbraucherzentrale Hamburg

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