Öffentliche Ladeinfrastruktur wurde beschleunigt

Mit Stromnetz Hamburg und Hamburg Energie ist es in den vergangenen Jahren erfolgreich gelungen, eine öffentliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Hamburg aufzubauen und zu betreiben. Aktuell gibt es in Hamburg knapp über 1.400 öffentlich zugängliche Ladepunkte, davon knapp 400 auf privatem Grund, wie unter anderem an Tankstellen und auf Supermarktparkplätzen.

 

Aus Gründen der Kosteneffizienz und des Komforts werden zwar rund 80 Prozent aller Ladevorgänge im rein privaten Raum (Wohnort, Arbeitsplatz) stattfinden. Trotzdem bleibt der flächendeckende Aufbau der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur zur Reichweitenverlängerung eine wichtige Komponente für eine attraktive Nutzung und damit für einen steigenden Anteil von Elektrofahrzeugen in Hamburg.

Bisher wurde die öffentliche Ladeinfrastruktur von der Freien und Hansestadt Hamburg allen Elektromobilitätsanbietern, den Anbietern elektrischen Ladestroms, diskriminierungsfrei und kostenlos für den Verkauf ihres Ladestroms zur Verfügung gestellt, wodurch der Markthochlauf massiv unterstützt wurde. Das Hamburger Modell ist bisher einzigartig. Ab dem 1. Januar 2022 werden nun der zunehmende Ausbau und die damit verbundenen proportionalen Betriebskosten marktüblich über einen Nutzungspreis mitfinanziert. Es ist bundesweit üblich, dass Ladesäulenbetreiber von den Elektromobilitätsprovidern (EMP) einen Nutzungspreis für die Bereitstellung der Ladesäulen erheben.

Staatsrat Andreas Rieckhof: „Der Markthochlauf hat sich in 2021 erfreulicherweise weiter beschleunigt und zeigt weiterhin eine steigende Tendenz. Der Hochlauf der Elektromobilität in Hamburg ist uns somit geglückt. Die staatliche Anfangsfinanzierung war wichtig. Nun machen wir den nächsten Schritt, die Einführung eines marktüblichen und für alle Anbieter einheitlichen Nutzungspreises, hin zu einem kostendeckenden Betrieb der öffentlichen Ladeinfrastruktur.“

Die Nutzungspreise für die Ladeinfrastruktur werden ab dem 1. Januar 2022 durch Hamburg Energie im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg von den Elektromobilitätsprovidern erhoben. Das Nutzungsentgelt wird netto bei 12 Cent/kWh für Normalladesäulen (AC, 22 kW/11 kW) und bei 20 Cent/kWh für Schnellladesäulen (DC, 50 kW) liegen. Hamburg verzeichnet insgesamt hohe Zahlen bei Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen und Plug-in-Hybriden.

Derzeit sind in Hamburg 10.686 vollelektrische Fahrzeuge und 11.678 Plug-in-Hybride zugelassen, zuzüglich der etwa 1.580 Fahrzeuge von Carsharing-Diensten. Hamburg ist damit mit einem Schlüssel von rund 2,6 Prozent zugelassenen E-Fahrzeugen am gesamten Fahrzeugbestand (Carsharer nicht mitgezählt) Spitzenreiter in Deutschland. Der erfolgreiche Hochlauf der Elektromobilität und die Spitzenposition Hamburgs bei den Zulassungszahlen sind auf das Hamburger Modell zurückzuführen. Durch den gesamtstädtisch gedachten Ausbau einer öffentlichen Ladeinfrastruktur konnte das „Henne-Ei-Problem“ erfolgreich gelöst werden.

Das vom Hamburger Senat vorgegebene Ausbauziel entspricht dem derzeitigen Markthochlauf, wird aber laufend kontrolliert und der aktuellen Entwicklung angepasst. Hoch nachgefragte Standorte werden künftig durch weitere Ladestationen verstärkt. Zudem wird die Stadt noch in diesem Jahr die ersten Ultra-Schnellladestationen im öffentlichen Raum aufbauen. Durch den Masterplan Ladeinfrastruktur konnte im Bereich der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur bereits viel erreicht werden. Hiermit wurde die Basis für eine bedarfsgerechte Ladeinfrastruktur in Hamburg geschaffen. Aktuell sollen laut Koalitionsvertrag bis 2025 weitere 1.000 Ladepunkte und damit jährlich im Durchschnitt rund 100 öffentlich zugängliche Ladesäulen bzw. 200 Ladepunkte errichtet werden.

Stromnetz Hamburg unterstützt seit 2014 die Freie und Hansestadt Hamburg beim Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur. Die Errichtung und der technische Betrieb der Ladestationen liegen dabei in der zentralen Koordinierungsverantwortung des Netzbetreibers. Über das von Stromnetz Hamburg entwickelte IT-Backend eRound erfolgen unter anderem die Datenerfassung und das Nutzermanagement. Die Einführung der Nutzungspreise wird systemseitig im IT-Backend hinterlegt.

Pressemitteilung Behörde für Wirtschaft und Innovation

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