Öffentliches Grün deutlich unterfinanziert

NABU_HamburgAnlässlich der Feierlichkeiten zum bund logo100-jährigen Bestehen des Hamburger Stadtparks und des Altonaer Volksparks weist der BUND darauf hin, dass die Pflege und die Entwicklung des öffentlichen Grüns in der Stadt deutlich unterfinanziert sind. Der Landesrechnungshof hatte dies bereits im Jahresbericht 2009 kritisiert, geändert hat sich bisher nichts.

 

Im laufenden Haushaltsplan gibt die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) das Unterhaltungsdefizit mit 33 Prozent an. „Die chronische Unterfinanzierung führt zu einem schleichenden Qualitätsverlust der Hamburger Parks und Grünanlagen. Vor dem Hintergrund des Wohnungsbauprogramms des Hamburger Senats sind jedoch eine Ausweitung und AufwertungBUND-Braasch der Naherholungsräume für die Menschen dringend erforderlich“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg (Foto links).

Problematisch sieht der BUND Hamburg zudem, dass die Parks zunehmend ausgelichtet werden und damit an ökologischer Qualität verlieren. Im Zuge der Umgestaltung einiger Parks unter kulturellen Gesichtspunkten oder anderer Gestaltungsmaßnahmen seien in den letzten Jahren Tausende Bäume gefällt und an anderer Stelle nicht nachgepflanzt worden.

Der BUND hatte anhand offizieller Zahlen erst vor Kurzem vorgerechnet, dass die Stadt in ihren Parks und Grünanlagen im Mittel jährlich rund 2.000 Bäume verliert. Auf massive Kritik des BUND stößt auch, dass dichte Gebüsch- und Unterholzbereiche in den Parks oft stark zurückgeschnitten werden. „Für die Natur und insbesondere für die Vogelwelt ist diese Entwicklung verheerend“, so Manfred Braasch.

Als „Geburtstagsgeschenk“ für die großen Hamburger Parks fordert der BUND daher eine ausreichende Finanzausstattung für den Erhalt aller Grünanlagen, eine ökologischere Parkpflege sowie ein Programm, das nicht nur immer mehr Flächen für den Wohnungsbau bereitstellt, sondern in gleichem Maße Raum für die Erholung der anwachsenden Bevölkerung in einem naturnahen Umfeld ermöglicht.
Pressemitteilung BUND HH

Senatsmaßnahmen zu 100 Jahre Grün: NABU verlangt dauerhaften Naturschutz auch in Parks und GrünanlagenAlexander Porschke

Der NABU Hamburg begrüßt die Ausstattung bezirklicher Grünanlagen mit zusätzlichen Mitteln, und bedauert, dass diese nur anlässlich der 100-Jahrfeier vorgesehen sind.

„So sehr wir uns über anlassbezogene Ausnahmeförderung von Grünanlagen freuen, so deutlich müssen wir sagen, dass Hamburgs Natur dauerhaft mehr Geld und Willen braucht, Naturschutz und Naherholung auch in der Stadt zu gewährleisten“, meint Alexander Porschke, Vorsitzender des NABU Hamburg (Foto rechts).
Pressemitteilung NABU HH

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