Olympia: Flächenrecycling statt Naturverlust!

Anlässlich der aktuellen Debatte in Alexander PorschkeHamburg über Olympia 2024/2028 und der Beantwortung der 13 DOSB-Fragen durch den Senat, hat der NABU jetzt an Senator Michael Neumann geschrieben. In dem Brief fordert der NABU die Berücksichtigung ökologischer Belange bei der Bewerbung um und späteren Ausrichtung von olympischen Sommerspielen.

 

„Die Freude an dem sportlichen Großereignis, der für Wirtschaft und Arbeitsplätze erfreuliche Investitionsschub, die dafür nach Hamburg fließenden Ressourcen, der Modernisierungsschub für Hamburgs Infrastruktur und Stadtentwicklung und andere denkbare positive Effekte werden nicht ohne ökologische, ökonomische und soziale Kosten zu bekommen sein“, ist Alexander Porschke, Vorsitzender des NABU Hamburg (Foto) überzeugt. „Deshalb beteiligen wir uns als NABU jetzt an der Diskussion um ein derartiges für die Zukunftsentwicklung unserer Stadt wichtiges Projekt.“

Aus Sicht des NABU gehe es zunächst darum, wie die Erfahrungen früherer Olympia-Ausrichter in Hamburgs Bewerbung einfließen: So sollen z.B. die Olympischen Spiele in London 2012 knapp das Vierfache von dem ursprünglich in der Bewerbung veranschlagten Betrag gekostet haben. Außerdem wurden von den zahlreichen Versprechungen zur ökologisch nachhaltigen Ausrichtung der Spiele viele nicht eingehalten.

„Besonders wichtig ist uns jedoch, ob Hamburgs Bewerbung zukunftsweisend tatsächlich auch Grenzen des Wachstums insbesondere bei der städtischen Flächen-Inanspruchnahme in den Blick nimmt“, erklärt Porschke. Die offene Frage ist: Wird Hamburg sich mit einem innovativen Konzept bewerben, dass ohne weitere direkte oder indirekte Inanspruchnahme von Grün- und Naturflächen auskommt und einen Beitrag zur Stabilisierung einer gesunden Mischung von Siedlungs-, Wirtschafts- und Verkehrsflächen mit Natur- und Grünflächen führt? „Derzeit machen wir leider andere Erfahrungen“, stellt der NABU-Chef klar.

„Zwar recycelt die Stadt in vielen Bereichen Flächen. Das begrüßen wir. Aber gerade innerhalb und am Rande der Siedlungsgebiete werden mal schleichend, mal schnell Grünflächen in Anspruch genommen. Dies widerspricht einer nachhaltigen Stadtentwicklung!“ So seien allein zwischen 2011 und 2013 durch B-Plan-Festsetzungen mindestens 172 ha Grün (mehr als die Fläche der Außenalster) anderen städtischen Zielen gewidmet worden. Porschke: „Eine zukunftsfähige Stadtentwicklung muss die Grünanteile der Stadt erhalten, weil diese für die Lebensqualität von Mensch und Natur unverzichtbar sind. Dies muss die Bewerbung um und spätere Ausrichtung von Olympia gewährleisten.“ Zu den weiteren Aspekten, die nach Ansicht des NABU in der Bewerbung berücksichtigt finden müssen, gehören natürlich auch Luftreinhaltung und Klimaschutz.
Pressemitteilung NABU HH

WUZ-Info:
Eine Initiative gegen Olympia ist zu finden unter: http://nolympia-hamburg.de/
Sie fordert Transparenz und Mitsprache

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