Autos der Marken Opel und Smart überschreiten bei offiziellen Messungen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) den Stickoxid-Grenzwert für die Typenzulassung. Nach den Greenpeace vorliegenden Ergebnissen der vom KBA durchgeführten Abgasnachtests zeigen sowohl Opel Astra 2.0l als auch Smart Fortwo 0.8l zu hohe Werte.
„Die staatliche Zulassungsstelle belegt, dass mindestens zwei Autos nicht mal den offiziellen Abgastest bestehen, und der zuständige Minister unternimmt nichts. Verkehrsminister Dobrindt darf die Aufklärung des Abgasskandals nicht noch länger verschleppen. Dobrindt muss die betroffenen Fahrzeuge sofort zurückrufen und ihre Zulassung überprüfen“, sagt Greenpeace-Verkehrsexperte Tobias Riedl.
Greenpeace hat die Veröffentlichung der KBA-Testergebnisse mit einer Anfrage nach dem Umweltinformationsgesetz (UIG) erzwungen. Die Ergebnisse zeigen die Abgaswerte von 53 Fahrzeugmodellen im Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ), die das KBA bereits im vergangenen Jahr durchführte. Dieser Testzyklus auf dem Rollenprüfstand muss bestanden werden, um eine Typenzulassung in der Europäischen Union zu erhalten. Die Ergebnisse zeigen, dass der Smart die Euro 5 Norm um rund acht Prozent und der Opel um rund vier Prozent überschreitet. Unklar ist das Ergebnis eines Peugeot 308 SW 1.6l, der offenbar zwei Mal gemessen wurde: Einmal lag das Ergebnis über dem Euro 6 Grenzwert einmal deutlich darunter. Die vollständigen Testergebnisse: http://gpurl.de/YkNnz
Kraftfahrt-Bundesamt muss auch Ergebnisse der Straßentest veröffentlichen
Das Kraftfahrt-Bundesamt führte im vergangenen Herbst Messungen auf dem Rollenprüfstand und auf der Straße durch. Bislang sind durch die UIG-Anfrage von Greenpeace lediglich die NEFZ-Daten veröffentlicht worden. Deshalb hat die unabhängige Umweltschutzorganisation am 1. März die Herausgabe aller weiteren Ergebnisse dieser Tests beantragt. Laut UIG hat das KBA einen Monat Zeit, diesem Antrag zu entsprechen.
Rollentests nach dem NEFZ-Verfahren stehen seit Jahren in der Kritik. Die Bedingungen dieses Testzyklus‘ haben kaum mehr etwas mit realen Fahrbedingungen zu tun. Entsprechend weit liegen die offizielle Werte und Messergebnisse auf der Straße auseinander. „Wenn Autos selbst den idealisierten Labortest nicht bestehen, wird der Ausstoß auf der Straße vermutlich verheerend sein. Dobrindt muss endlich sicherstellen, dass Autos auf der Straße sauberer werden“, so Riedl.
Pressemitteilung Greenpeace